Österreich betroffen

„Anwalt der Familie“: Eklat um Horner-Untersuchung

Formel 1
02.04.2024 06:17

Jener angeblich unabhängige Anwalt, der die Causa Horner bei Red Bull intern untersucht hat, soll enge Verbindungen zu Mehrheitseigner Chalerm Yoovidhia haben, wie das Branchenmagazin „BusinessF1“ berichtet. Unterdessen habe Horner seine Macht ausgebaut und es kommen Gerüchte auf, dass sich seine internen Gegner zurückziehen. Auswirkungen könnte dies auch auf Österreich haben.

Die interne Untersuchung der Causa Horner wurde demnach von einem 70-jährigen Anwalt in London durchgeführt. Die Besonderheit ist allerdings, dass er der rechtliche Vertreter der Familie Yoovidhya in London ist. Diese hält bekanntlich 51 Prozent der Anteile an Red Bull. Seine Kanzlei „mache keinen Hehl daraus, dass sie für Yoovidhya arbeitet“, so „BusinessF1“. 

Das Magazin habe Informationen von einer anonymen Quelle erhalten, die auch die angeblichen Horner-Chat-Nachrichten weitergeleitet haben soll. Demnach habe der Anwalt die Thailänder zuerst über die Ergebnisse seiner Untersuchungen unterrichtet und erst anschließend die österreichische Seite. 

Jos und Max Verstappen (Bild: 2017 Getty Images)
Jos und Max Verstappen

Diese Enthüllung lässt die Zweifel an der Unabhängigkeit der Untersuchungen wachsen. Der Führungsspitze der Firma und des Formel-1-Teams, unter anderem auch der Verstappen-Familie, Helmut Marko und CEO Oliver Mintzlaff, sei die Angelegenheit durchaus bekannt, man könne sich aber öffentlich nicht dazu äußern. 

Setzen sich die Thailänder durch?
Das Magazin behauptet zudem, dass der Anwalt von Chalerm Yoovidhia beauftragt worden sei, Horner zu entlasten. Die Kanzlei, zu der der Anwalt gehört, der die Untersuchung durchführte, stehe dem Briten zudem mittlerweile zur Seite. 

Intern habe sich Horner im Machtkampf mittlerweile immer weiter durchsetzen können. Wie „Sport1“ berichtet, soll die österreichische Seite sogar darüber nachdenken, sich zurückzuziehen und ihre eigenen Sponsoraktivitäten über eine von Dietrich Mateschitz gegründete Stiftung weiterzuführen. Betroffen wäre damit auch der Grand Prix von Österreich, der noch bis 2029 läuft und in diesem Fall wohl nicht mehr verlängert werden würde. Ein baldiger Rücktritt von Marko scheint demnach ebenso möglich zu sein. 

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