Das Arbeitslosengeld hinke der starken Teuerung hinterher, kritisierte jetzt das gewerkschaftsnahe Momentum Institut. Zur Berechnung würden Gehälter herangezogen, die um mindestens zwölf Monate zurücklägen.
Da das Arbeitslosengeld auch nicht an die Inflation angepasst werde, sinke die Nettoersatzrate von 55 Prozent der monatlichen Beitragsgrundlagen auf durchschnittlich 51 Prozent. „Wer seit 1. März 2024 arbeitslos gemeldet ist, dessen Berechnungsgrundlage für die Nettoersatzrate liegt fast zur Gänze im Jahr 2022 – also noch bevor die Löhne überhaupt an die massive Inflation angepasst wurden“, sagte Jakob Sturn, Ökonom am Momentum Institut.
„Verfehlt Existenzsicherung“
Für „unlängst arbeitslos gewordene Personen“ sei das problematisch. Inzwischen sei jede dritte arbeitslose Person armutsgefährdet, bei Langzeitarbeitslosen sogar jede zweite. Das durchschnittliche Arbeitslosengeld liege mit 1091 Euro rund 300 Euro unter der Armutsgefährdungsschwelle (Ein-Personen-Haushalt). „Das Arbeitslosengeld verfehlt sein eigentliches Ziel für Menschen in prekären Lagen: die Existenzsicherung“, sagt Sturn.
Das Momentum Institut empfiehlt, die Nettoersatzrate des Arbeitslosengeldes und der Notstandshilfe auf 70 Prozent anzuheben. Zudem sollen beide jährlich an die Inflation angepasst werden, so wie das bei anderen Sozialleistungen seit 2023 auch der Fall ist.
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