Die Arbeitslosenquote in Österreich ist im März im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 6,9 Prozent gestiegen. Ende vergangenen Monats waren 369.640 Personen beim AMS vorgemerkt, 291.468 davon waren arbeitslos gemeldet.
Laut Arbeitsmarktservice nahmen demnach 78.172 Personen an Schulungsmaßnahmen teil. Saisonbedingt gehe die Arbeitslosigkeit zwar zurück, doch die Entwicklung sei „besonders schlecht“, sagte AMS-Chef Johannes Kopf. Österreich befinde sich offenbar immer noch in der Rezession. Firmen hätten aufgrund der Inflation Wettbewerbsfähigkeit eingebüßt, zum Teil auch personelle Überkapazitäten. „Selbst wenn das Wachstum kommt, wird die Arbeitslosigkeit wohl erst verspätet sinken.“
Zum Vergleich: Im Vorjahr lag die Arbeitslosenquote im Vergleichsmonat bei 6,2 Prozent. Im März 2019, also vor Beginn der Corona-Pandemie, lag die Arbeitslosenquote bei 7,5 Prozent.
Hier sehen Sie eine Grafik zur Arbeitslosigkeit im Detail.
Ältere haben vermehrt Job
Positiv ist laut Arbeitsminister Martin Kocher (ÖVP), dass vermehrt ältere Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer ab 60 Jahren einen Job hätten. Zudem habe sich die Verweildauer in Arbeitslosigkeit innerhalb eines Jahres um vier Tage reduziert. Wer arbeitslos gemeldet ist, ist das derzeit durchschnittlich 104 Tage. Besonders gestiegen ist die Arbeitslosigkeit im März bei Menschen mit nicht-österreichischer Staatsbürgerschaft, Männern und Jungen unter 25 Jahren (siehe Grafik oben).
Nach Bundesländern betrachtet ist die Arbeitslosigkeit im März vor allem in Wien hoch (11,3 Prozent), gefolgt von Kärnten (7,8 Prozent) mit deutlichem Abstand. Die niedrigsten Quoten haben Tirol (3,7 Prozent) und Salzburg (3,8 Prozent).
184.811 Stellen waren dem Minister nach im März unbesetzt, besonders im Bereich Elektroinstallation und als Köchin beziehungsweise Koch. Kritik an der Entwicklung kam unter anderem von der Arbeiterkammer, der FPÖ und der SPÖ. „Den Preis für Untätigkeit der Regierung gegen die Rekordteuerung zahlen jetzt alle doppelt und dreifach in Form von Rekordpreisen, Rezession und Arbeitslosigkeit“, wird etwa SPÖ-Sozialsprecher Josef Muchitsch in einer Aussendung zitiert.
Kommentare
Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.