Die globale Erwärmung führt dazu, dass tropische Tierarten des Atlantiks ins Mittelmeer ausweichen. Sie könnten die derzeitigen Bewohner verdrängen, befürchten Forscherinnen und Forscher. Sie haben jetzt eine Studie dazu im Fachmagazin „PNAS“ veröffentlicht.
Das Team mit österreichischer Beteiligung hat sich angesehen, wie gut das Mittelmeer für westafrikanische tropische Arten geeignet ist, und wie die Fauna dort aktuell aussieht. „Das Mittelmeer ist ein Hotspot der marinen Biodiversität, der bereits vom klimabedingten Zusammenbruch der biologischen Vielfalt betroffen ist (...)“, heißt es im Abstract zur Studie. Wenn die globale Erwärmung eine Invasion tropischer Arten auslöse, sei die Fauna im Mittelmeer weiter gefährdet. Aus dem Suezkanal gebe es bereits eine „biologische Invasion“ durch Arten des Indopazifiks.
Das Mittelmeer erwärme sich durch den Klimawandel rasch. Fast die Hälfte der Mittelmeer-Fauna komme weltweit nirgends anders vor, sagte das Team um Paolo Albano von der „Stazione Zoologica Anton Dohrn“ in Neapel. Vom Westen drohe ebenfalls Gefahr.
Neues Ökosystem bis 2100?
Die Forscherinnen und Forscher haben verschiedene mögliche Szenarien entwickelt. „Das Worst-Case-Szenario führt zu einem vollständig tropenisierten Mittelmeerraum bis zum Jahr 2100“, heißt es. Dabei handle es sich um ein „neuartiges Ökosystem, das in der Geschichte der Menschheit beispiellos ist.“ In diesem Szenario ist der Klimawandel fast ungebremst und führt zu einer Erwärmung von 2,6 bis 4,8 Grad Celsius.
Selbst bei einer „moderaten“ Klimaerwärmung mit 1,1 bis 2,6 Grad Celsius hätten tropische Arten aus dem Atlantik wohl bis 2050 uneingeschränkten Zugang zu weiten Teilen des Mittelmeers.
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