Angriff in Syrien
Generäle nach Luftschlag tot: Iran schwört Rache
Nach dem Luftschlag auf die iranische Botschaft in Syrien mit sieben Toten, darunter zwei Generäle, kamen am Dienstag neue Drohungen aus Teheran. Staatsoberhaupt Ayatollah Ali Khamenei kündigte für die Attacke in der syrischen Hauptstadt Damaskus Israel mit Vergeltung an, Präsident Ebrahim Raisi erklärte, dass der Angriff werde nicht unbeantwortet bleiben. Auch die pro-iranische Hisbollah-Miliz schwor Rache.
„Wir werden dafür sorgen, dass sie dieses und ähnliche Verbrechen bereuen, so Gott will“, so Khamenei, der der mächtigste Mann in der islamischen Republik ist und in allen strategischen Belangen das letzte Wort hat. Er ist zugleich Oberbefehlshaber der Streitkräfte.
Zuvor hatten bereits das iranische Außenministerium und der Botschafter in Syrien angekündigt, dass mit Reaktionen auf den Angriff zu rechnen sei. Der Iran schreibt den Luftschlag Israel zu.
Bei den Todesopfern handelt es sich neben den beiden Brigadegenerälen um fünf Mitglieder der mächtigen Revolutionsgarden. Ein israelischer Militärsprecher lehnte eine Stellungnahme ab. Israel hat wiederholt iranische Militäreinrichtungen in Syrien ins Visier genommen. Einen Angriff auf den weitläufigen Botschaftskomplex in Damaskus hatte es zuvor nicht gegeben.
„Wichtige Botschaft“ an die USA
Nach dem Luftschlag ließ der Iran laut Außenminister Hussein Amirabdollahian eine „wichtige Botschaft“ an die USA übermitteln, in der eine „Mitverantwortung“ der USA als Unterstützer Israels betont wird. Konkrete Angaben zum Inhalt machte der Minister nicht.
„Strafe und Rache für den Feind“
Die gegen Israel kämpfende pro-iranische libanesische Miliz Hisbollah betonte ihrerseits, dass der Angriff nicht ohne Folgen bleiben werde. Die Organisation erklärte in der Nacht auf Dienstag: „Sicherlich wird dieses Verbrechen nicht vergehen, ohne dass der Feind Strafe und Rache erfährt.“ Der „Feind“ glaube noch immer, dass die Eliminierung von Anführern den „entschlossenen Widerstand des Volkes stoppen“ könne, hieß es weiter.
Der Iran ist der größte Unterstützer der Hisbollah im Libanon. Die Schiitenmiliz kämpft politisch, aber auch mit Gewalt gegen Israel. Sie zählt zu Irans „Achse des Widerstands“. Mit ihrer eigenen Miliz kontrolliert sie vor allem den Süden des Libanons an der Grenze zu Israel, von Schiiten bewohnte Viertel der Hauptstadt Beirut sowie die Bekaa-Ebene im Norden des Landes. Auch in Syrien ist die Hisbollah aktiv.
Die Ständige Vertretung des Iran bei der UNO bezeichnete den Angriff als Verletzung der Charta der UNO, des Völkerrechts und des grundlegenden Prinzips der Unverletzlichkeit diplomatischer und konsularischer Einrichtungen. Der Iran fordert außerdem den UNO-Sicherheitsrat auf, den Angriff zu verurteilen.
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