Die genaue Todesursache soll nach Angaben des Berliner Tierparks aber noch bei einer Obduktion geklärt werden. "Traurig müssen wir nun von einer bemerkenswerten Tierpersönlichkeit Abschied nehmen. Bao Bao wird uns immer unvergessen bleiben", erklärte Zoobiologe Heiner Klös. Auch die Naturschutzorganisation WWF betrauerte den Tod des Bären. "Bao Bao war eine wichtige Symbolfigur für den internationalen Artenschutz und ein Botschafter für die Belange seine wild lebenden und noch immer akut bedrohten Verwandten in Asien", erklärte Volker Homes, Leiter der Abteilung Artenschutz beim WWF Deutschland.
Bao Bao war 1978 in China geboren worden und zusammen mit dem Pandaweibchen Tjen Tjen als Staatsgeschenk des Landes für den damaligen Bundeskanzler Helmut Schmidt nach West-Berlin gekommen. Seine gleichaltrige Gefährtin starb bereits 1984. Anfang der 1990er-Jahre lebte der Bär rund eineinhalb Jahre in einem Londoner Zoo, um sich dort mit der Pandadame Ming Ming zu paaren. Die Bemühungen scheiterten allerdings, wie dies bei Pandabären in Gefangenschaft häufig der Fall ist.
"Pandafieber" in Berlin
Nach seiner Rückkehr erhielt Bao Bao erneute eine Gefährtin. Die Bärin Yan Yan kam als Leihgabe der chinesischen Regierung nach Berlin, worauf nach Angaben des Zoos erneut ein "wahres Pandafieber" in der Stadt ausbrach. Auch der neuerliche Fortpflanzungsversuch scheiterte aber, Bao Bao hinterließ keine Nachkommen. Yan Yan starb 2007, seither lebte Bao Bao alleine.
Die weiß-schwarzen Pandabären oder Riesenpandas gehören zu den bekanntesten Tierarten der Welt und sind eine Ikone von Naturschützern. Nach Angaben des WWF, der den extrem gefährdeten Panda als Wappentier führt, leben nur noch 1.600 wilde Exemplare in den Bergwäldern Chinas und Burmas. Ihr Lebensraum wurde in den vergangenen Jahrzehnten fast vollständig abgeholzt.
Pandas werden in Ausnahmefällen über 30
Pandas leben als Einzelgänger und ernähren sich nahezu rein vegetarisch von Bambus. Ihre Lebenserwartung liegt nach Expertenangaben in freier Wildbahn bei 15 bis 20 Jahren, in Gefangenschaft typischerweise bei knapp über 20, in Ausnahmefällen aber auch bei rund 30 Jahren.
Laut Berliner Zoo lebte bisher noch kein männliches Tier länger als Bao Bao. Der bisher älteste weibliche Panda starb 2011 in einem Schutzzentrum in China. Die Bärin wurde ebenfalls 34 Jahre alt.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.