Kultur

Großes Kino, aber keine bewegten Bilder

Vorarlberg
03.04.2024 09:25

Tobias Grabher und seine Camerata Musica Reno führten mit Michael Köhlmeier am Osterwochenende in die Welt des Films.

Klassische Orchester entdecken die Welt des Films, ein Trend, der schon seit einigen Jahren zu beobachten ist. Die Gründe liegen auf der Hand: Filmmusik spricht ein breiteres Publikum an, sie weckt Emotionen und ist im Gegensatz zur meisten klassischen Musik ihrer Epoche tonal. So spielte auch der Vorarlberger Dirigent Tobias Grabher diesen Trumpf aus, was ihm, zusammen mit seinem Stargast Michael Köhlmeier, an drei Abenden ein volles Haus im Theater Kosmos in Bregenz bescherte.

Das Programm war von Tobias Grabher klug gewählt, denn Breitwandsound wäre mit diesem so klar artikulierenden Kammerorchester nicht das Passende. Jedoch setzte es gleich zu Beginn mit Erich Wolfgang Korngolds Musik zu „Robin Hood“ einen starken Akzent. Der aus der musikalischen Avantgarde bekannte japanische Komponist Toru Takemitsu hat wie viele seiner Kollegen auch Filmmusik geschrieben, allerdings nicht zu Blockbustern. Drei solche Stücke fasste er zu einer Suite zusammen, die die Camerata Musica Reno sehr sorgsam spielte.

Michael Köhlmeier unterhielt sein Publikum bestens. (Bild: Heike Bogenberger)
Michael Köhlmeier unterhielt sein Publikum bestens.

Große Freude hatte man mit den sieben Tänzen aus dem Film „Il Gattopardo“ – „Der Leopard“. Der Komponist war der vielfach ausgezeichnete Nino Rota, den man gern „Mozart des Films“ nennt. Nach dieser galanten Musik könnte man jedoch eher an Johann Strauß denken.

Raum für unterhaltsame Geschichten
Zwischen den musikalischen Programmblöcken hatte Michael Köhlmeier Raum für seine Erzählungen. Da hörte man etwa die rührende Geschichte vom gefangenen Richard Löwenherz und seinem Sängerfreund Blondel. Doch gab es auch Anekdoten rund um den Film, und zu Recht brach Köhlmeier eine Lanze für die große Kunst der Synchronsprecher, alles immer unterhaltsam und launig.

Nachdem er auch noch bewundernde Analysen über die frappierende Dramaturgie in den Schockern von Alfred Hitchcock abgab und das Orchester ein Stück aus Bernhard Herrmanns Musik zu „Psycho“ spielte, gab es im Weiteren Stücke, die zwar nicht für einen Film geschrieben wurden, aber in solchen Verwendung fanden.

Das Publikum feierte die jungen Musiker und den reifen Erzähler. Schön zu erleben, wie gut sie zusammen harmonierten!

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