Seit Karl Kraus ist es unverwüstliche Mode, über die Kartenpreise des Salzburger Festspielbetriebs zu spotten oder zu klagen. Was soll’s? Der Laden brummt. Der neue „Jedermann“ soll sogar viereinhalb Mal überbucht sein. Dabei ist ein Besuch des Spiels auf dem Domplatz noch ein Schnäppchen im Vergleich zu einem Ticket bei den Osterfestspielen. Da geben manche astronomische Summen aus, nur um „die Netrebko“ zu hören. Wie die Oper heißt, ist fast schon Nebensache.
So ist das nun einmal in der Kulturbranche. Es geht ums Geld. Um viel Geld. Da verdienen die Hotels, die Restaurants, die Galeristen und viele Lieferanten vom Bäcker bis zum Floristen. Dafür muss sich auch niemand rechtfertigen oder es mit hochtrabendem Geschwafel von den gesellschaftlichen Aufgaben der Kunst aufschminken.
Damit das alles so läuft, wie es läuft, bedarf es erstklassiger Leute. Da ist es ein Glücksfall für Salzburg, dass mit Nikolaus Bachler zu Ostern, Cecilia Bartoli zu Pfingsten und Markus Hinterhäuser im Sommer ein feines Trio von Weltformat den Ton angibt.
Die Festspiele sind ein sensibles Biotop mit empfindlichen Alphatieren. Da können personelle Fehlentscheidungen zu üblen Folgen führen. Es liegt nun an der Politik, die als Künstler nicht immer einfachen Menschen zu schützen. Oft vor sich selbst. Und vor den Intriganten aus der zweiten und dritten Reihe. Die entwickeln in Phasen des Umbruchs oft eine perverse Lust an der Zerstörung des gut Funktionierenden.
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