Coordinated Lunar Time

NASA plant eigene Zeitzone für den Mond

Ein internes Dokument der US-Regierung zeigt, dass diese die NASA angewiesen hat, einen einheitlichen Zeitstandard für den Mond und andere Himmelskörper festzulegen. Die Umsetzung dieses Vorhabens könnte sich jedoch als schwierig erweisen.

Laut einem Memo des Büros für Wissenschafts- und Technologiepolitik (OSTP) des Präsidialamts, das Reuters vorliegt, soll die Raumfahrtbehörde NASA bis Ende 2026 einen Plan für die Einführung der koordinierten Mondzeit (Coordinated Lunar Time, LTC) ausarbeiten.

Diese Zeitmessung wird insbesondere von Raumschiffen und Mondsatelliten benötigt, um präzise Zeitangaben machen zu können.

Mondoberfläche

(Bild: AFP)

Am Mond vergeht die Zeit 58,7 Mikrosekunden langsamer
OSTP-Chefin Arati Prabhakar betont in ihrem Schreiben, dass eine Uhr auf der Erde im Vergleich zu einer Uhr auf dem Mond im Durchschnitt 58,7 Mikrosekunden pro Erdentag langsamer läuft. Hinzu kommen weitere Schwankungen, die dazu führen, dass die Mondzeit zusätzlich von der Zeit auf der Erde abweicht. Dies könnte zu Problemen bei der Datenübertragung zwischen der Erde und den Satelliten, Raumbasen sowie Astronauten führen, wenn keine einheitliche Mondzeit verwendet wird.

Neil Armstrong, der erste Mensch auf dem Mond

(Bild: AFP)

Die koordinierte Weltzeit (UTC) dient als Referenz für die Berechnung der Ortszeiten auf der Erde. Österreich gilt die Mitteleuropäische Zeit (MEZ) mit UTC+1, während der Sommerzeit die MESZ mit UTC+2. Der Standard basiert auf einem globalen Netz von Atomuhren.

Erneute Reise zum Mond geplant
Die USA hoffen, dass die Führung bei der Festlegung dieses Standards „allen Raumfahrtnationen zugutekommen“ wird. Die NASA plant die erste Mondlandung eines Astronauten seit dem Ende des „Apollo“-Programms für September 2026.