Nächster Akt in der Causa Paulus Manker und Anna Werner Friedmann: Im Zivilprozess, den der Regisseur gegen die Schauspielerin führte, kam es am Mittwoch nach viel Hickhack zu einem Vergleich. Doch bevor der Richter dies den mit Applaus reagierenden Zeugen verkündete, lieferte Manker einen neuerlichen Skandal. Er beschimpfte die anwesenden Medienvertreter wüst.
„Denen geht´s allen zu gut“, schrieb ein „Krone“-Leser unter die Vorberichterstattung zum Zivilprozess Paulus Manker gegen Anna Werner Friedmann. Der Regisseur hatte die frühere „Alma“-Darstellerin auf Unterlassung geklagt. Diese hatte am 9. August 2023 bei einer Aufführung öffentlich hingeschmissen und laut der Klage zum Publikum gesagt: „Ich werde nicht bezahlt, alle anderen schon.“
Manker brachte diese Aussage Buhrufe und mediale Schelte ein. Tatsächlich hatte Friedmann ihr Honorar erst am 16. August am Konto – später als in den Monaten davor und nach vielen ihrer Kollegen, aber laut Mankers Anwalt Dieter Ortner innerhalb der vereinbarten Frist. „Ohne Vertrag oder Anmeldung ist der 15. kein Fälligkeitsdatum“, stellt Friedmann klar.
Die Schauspielerin, die derzeit ein Engagement in Berlin hat, reagierte mit einer Privatanklage gegen Manker wegen übler Nachrede und Beleidigung, weil dieser in Interviews sagte: „Sie erpresst und verleugnet mich“.
Bevor weitere Kosten produziert werden, stellt sich die Frage, ob Sie das nicht befrieden können?
Der Richter pocht mit Erfolg auf einen Vergleich.
Fronten verhärtet, aber Vernunft dringt durch
Im Landesgericht für Zivilrechtssachen in Wien saßen sich die Streitparteien am Mittwoch in Saal 10 gegenüber, in exakt der gleichen Körperhaltung – mit verschränkten Armen und ernsten Minen. Manker blickt die von ihm verklagte Darstellerin nicht an, doch ist erkennbar, dass er jedes Wort von ihr aufmerksam wahrnimmt. Nach einigem Hin und Her appelliert der Richter an die Vernunft der beiden Parteien: „Bevor weitere Kosten produziert werden, stellt sich die Frage, ob es eine Möglichkeit gibt, dass Sie das befrieden?“
Es folgte weiteres Hickhack. „Ihr seid der Meinung, ich muss mich entschuldigen und ich bin der Meinung, Sie müssen sich entschuldigen“, blockte Friedmann, die von Anwältin Katharina Braun vertreten wird, einen Vergleich zuerst ab. „Sie führt seit Wochen einen Medienfeldzug gegen mich unter dem Vorwand des Machtmissbrauchs. Dieser Vorwurf beruht auf einer Lüge“, sagte Manker und ist sich sicher: „Sie wird die Vorwürfe wiederholen.“ – „Ich habe es nach bestem Wissen und Gewissen gesagt“, sagte Friedmann, dass sie ihr Gehalt immer noch nicht voll ausgezahlt bekommen habe. – „Dann ist das Gewissen nicht rein“, erwiderte Manker.
Beide Parteien ziehen ihre Klagen zurück
Herr Rat seufzte. Vor dem Saal hatten sich in der Zwischenzeit gut ein Dutzend Zeugen versammelt, die auf ihre Befragung warteten. Er nimmt einen neuerlichen Anlauf auf außergerichtliche Einigung. „Es ist eh schon alles gesagt.“ Und tatsächlich kam es zu einer Annäherung und schließlich zu einem Vergleich bei Kostenausgleich. Beide unterlassen künftig ihre getätigten Aussagen und zogen ihre Klagen zurück. Zudem wurde das Bemühen formuliert, sich künftig gegenseitig in Ruhe zu lassen. „Als er mich klagte, war für mich klar, dass ich zurückschlagen würde“, sagt Friedmann und ist überzeugt davon, dass die von ihr eingebrachte Privatanklage dazu führte, dass er sich am Mittwoch vergleichen wollte. „Da mich meine Anwältin pro bono unterstützt, habe ich keine finanziellen Verluste. Er schon.“
Ausraster zum Abschluss
Doch das war noch nicht der letzte Akt der kuriosen Gerichtsverhandlung. Denn aus dem Nichts heraus drehte sich der 66-Jährige zu den beiden anwendenden Medienvertretern und beschimpfte sie wüst: „Diese Menschen haben keine Moral“, schreit er. „Sie sind die größten XXX auf diesem Planeten. Das letzte Gesindel. Was HC Strache gesagt hat, stimmt.“
Ohne Eklat geht es bei Paulus Manker offenbar leider nicht.
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