In der Erkältungssaison 2023/24 habe es wieder Engpässe bei bestimmten Medikamenten gegeben, berichtete die Österreichische Ärztekammer (ÖAK) am Mittwoch. Beispiele sind das Covid-Medikament Paxlovid und der Grippe-Impfstoff. Um die Situation zu verbessern, müsste die Politik Produktionsstätten nach Europa und auch Österreich holen.
Es dürfe keine „Parallelexporte“ geben und das Preisgefälle müsse in den Griff bekommen werden, sagte ÖAK-Präsident Johannes Steinhart am Mittwoch. Dafür „wären natürlich auch faire Preise bei den Medikamenten notwendig.“ Unabhängigkeit sei wichtig. In diesem Winter wurden bereits Wirkstofflager eingerichtet, um Arzneien in Apotheken herstellen zu können. Laut Steinhart ist die Logistik aber eine Herausforderung. Mit den Ablaufdaten sei auch „schwer einzuschätzen, was man tatsächlich einlagert.“
Wirkstofflager bisher nicht nötig
Das Wirkstofflager wurde laut der Ärztekammer bisher gar nicht benötigt. Bei Medikamenten habe es aber dennoch Mangel beziehungsweise Lieferengpässe gegeben. Die Bevölkerung gewöhne sich gewissermaßen bereits daran, sagte ÖAK-Vizepräsident Edgar Wutscher. Mangel habe es etwa bei Blutdrucksenkern, Krebsmedikamenten, Magenschutz und bei Arzneien gegeben, die bei Erkrankungen des Nervensystems eingesetzt werden.
Die Ärztekammer ist weiterhin gegen eine Wirkstoffverschreibung anstelle der Verschreibung bestimmter Medikamente. Es bestehe jedenfalls „hoher Bedarf zu handeln“, sagte Steinhart mit Blick auf den nächsten Herbst und Winter. Zustimmung für den Aufbau einer europäischen Medikamentenproduktion kam vom Verband der pharmazeutischen Industrie Österreichs (Pharmig).
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