Ketelaers neue Rolle

Viel Gutes bei den Bösen

Niederösterreich
04.04.2024 09:00

Marcel Ketelaer verließ Anfang Februar die Admira und wurde Spielervermittler. Ein Berufszweig, der nicht überall hoch angesehen ist.  Doch Anreiz und Mission waren stärker als die Skepsis.

 

„Ich bin weg, und es läuft“, lachte Marcel Ketelaer, als ihn die „Krone“ auf die Admira ansprach. Und zwar jenen Mann, der Anfang Februar quasi die Fronten wechselte, seinen Platz in der Südstadt an der Seite von Sportdirektor Peter Stöger räumte, um Spielerberater zu werden.

Ein spannender Schritt, den der gebürtige Deutsche nur zögernd wagte. „Aber meine Zweifel sind völlig verschwunden, die Resonanz fiel positiv aus.“ Skepsis hatte sich beim 46-Jährigen davor breit gemacht. Einer, der 113 Spiele in der deutschen Bundesliga, 57 in der österreichischen absolviert hatte, dann auch noch Sportdirektor war, plötzlich Vermittler auf dem Spielermarkt? Könnte Angriffsfläche bieten. „Auch weil diese Spezies nicht überall positiv gesehen wird“, weiß Ketelaer. Die Bezeichnung Menschenhändler ist immer wieder und nicht unbedingt leise hörbar. Ketelaer versucht zu entschärfen. „Es gibt drei Komponenten – Klub, Spieler, Berater. Der Idealfall ist, dass alle drei funktionieren.“ Nicht gerade einfach.

 
Kein Feilschen mit Stöger
Der ehemalige Flügel profitiere extrem von seiner Vergangenheit. „Weil ich eben alle Bereiche kenne.“ Der Reiz, Spieler zu begleiten, sei seine größte Triebfeder. „Vielleicht, weil mir selbst einst zu wenig geholfen wurde. Früher hieß es, entweder du funktionierst, oder du funktionierst nicht.“

Der ehemalige Flügel profitiere extrem von seiner Vergangenheit. „Weil ich eben alle Bereiche kenne.“ Der Reiz, Spieler zu begleiten, sei seine größte Triebfeder. „Vielleicht, weil mir selbst einst zu wenig geholfen wurde. Früher hieß es, entweder du funktionierst, oder du funktionierst nicht.“

Die Entwicklung von Malicsek (am Ball) beobachtet Ketelaer nun aus anderer Warte. (Bild: GEPA pictures)
Die Entwicklung von Malicsek (am Ball) beobachtet Ketelaer nun aus anderer Warte.

Ketelaer arbeitet für die Schweizer SBE Management AG, wurde von deren Österreich-Vertreter Emre Öztürk quasi angeworben. Spieler-Zugpferd ist Dortmunds Keeper Gregor Kobel mit einem Marktwert von 40 Millionen Euro, zu den rot-weiß-roten Klienten zählt mit Lukas Malicsek auch ein Admiraner, dessen Vertrag im Sommer ausläuft. Ketelaer am Verhandlungstisch mit seinem ehemaligen Partner Stöger? „Wäre sicher spannend, aber die Admira hat eine Option auf den Luki, die sie sicher ziehen wird.“ Und die Ketelaer noch in seiner Rolle als Sportdirektor bei Malicseks letzter Vertragsverlängerung 2022 verankern ließ. . . 

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