Ein dutzendfach vorbestrafter Strafhäftling soll Geschäfte mit zwei nunmehr Ex-Justizwachebeamten gemacht haben: Dies geht aus einer Anklage der Staatsanwaltschaft Linz hervor. Für Handys und Alkohol floss offenbar Geld.
Vor eineinhalb Jahren hatte die „Krone“ über den Fall berichtet, jetzt erhebt die Staatsanwaltschaft Linz Anklage gegen zwei bereits entlassene Justizwachebeamten (55, 35) und einen schwer verschuldeten und bereits 18-fach vorbestraften Strafhäftling (35): Es geht um Korruption im Häfn, genauer um Handy- und Alkohol-Pakete gegen Geld. Laut der Anklage sollen die zwei Beamten zwischen Dezember 2021 und August 2022 mehrere Geschäfte mit einem mitangeklagten bosnischen Häftling durchgeführt haben.
Im Detail geht es vor allem um das Schmuggeln von Handys und Alkohol in die Justizanstalt: Der Anklage nach hat der 55-Jährige fünf Mobiltelefone und zwei Whiskey-Flaschen besorgt und dafür 2000 Euro kassiert. Der andere Ex-Beamte soll sich sogar mit einem Bekannten des Kriminellen getroffen, Überweisungen getätigt und ihm drei Wodka-Flaschen in die Zelle geschmuggelt haben – dafür gab es mehr als 3000 Euro. Dabei nutzten sie Code-Wörter für die Pakete. Außerdem soll der 55-Jährige unerlaubt Justiz-Daten anderer Strafgefangener abgefragt haben.
Sache flog durch Streit unter Häftlingen auf
Aufgeflogen ist die Sache durch einen anderen Häftling, der mit dem angeklagten Kriminellen in Clinch geraten war. Den Ex-Justizmitarbeitern wird Amtsmissbrauch und Bestechlichkeit vorgeworfen – genauso wie dem Häftling als Bestimmungstäter. Die beiden Ex-Beamten werden vom Salzburger Anwalt Kurt Jelinek vertreten. Ein Prozesstermin ist noch nicht bekannt.
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