Quietschende Reifen, laute Musik, heulende Motoren und Rasereien: Damit haben aktuell wieder Anrainer aus Wien-Döbling zu kämpfen. Nachdem der Bezirk erfolgreich die Tuner-Treffen am Kahlenberg reduzieren konnte, sorgen die jungen Autofans nun auf der Heiligenstädter Straße für schlaflose Nächte. Bezirksvorsteher Daniel Resch (ÖVP) sucht mit der Polizei bereits nach einer Lösung. „Ich werde nicht locker lassen!“
„Seit Corona besteht dieses Problem“, zeigt sich ein Anrainer aus Döbling gegenüber der „Krone“ genervt. In der Nacht von Ostersonntag auf Montag hätte sich die Lage zugespitzt. „Von 23 Uhr bis 4 Uhr früh gab es unerträglichen Lärm. Schlafen ist hier kaum noch möglich“, so der 42-jährige Döblinger. Auch Frauen würden auf der Straße angehupt werden.
Bezirk und Polizei suchen nach Lösung
Die Polizei und der Bezirksvorsteher Resch sind über das Problem bereits informiert. Am Donnerstag soll es eine Besprechung geben, um weitere Maßnahmen zu treffen. „Dabei möchten wir konkrete Aktionen gegen Autokorsos finden“, so der ÖVP-Politiker. Geklärt soll werden, welche Schritte die Stadt Wien machen könnte und wie die Polizei in Zukunft gegen die Tuner vorgehen wird.
Von 23 Uhr bis 4 Uhr früh gab es unerträglichen Lärm. Schlafen ist hier kaum noch möglich.
verärgerter Anrainer
Auch Kahlenberg war Tuner-Hotspot
„Wir werden nicht locker lassen“, beteuert Resch im Gespräch mit der „Krone“. Denn schon seit Beginn der Corona-Pandemie hat der Bezirk mit derartigen Treffen und verärgerten Anrainern zu kämpfen. Auf der Jagd nach Verkehrssündern hat die Polizei Wien in der Vergangenheit bereits Tuner-Treffen am Kahlenberg gesprengt. Dort wurden auch Betonwände als Hindernisse gebaut. Die Maßnahme zeigte Wirkung, die Situation am Berg hat sich verbessert.
Die Örtlichkeit steht bei Schwerpunktaktionen sowie im Streifendienst im Fokus. Dementsprechend finden fast täglich Schwerpunkte statt, auch unter der Woche.
LPD Wien
Bei Schwerpunktaktionen im Fokus
„Betonwände können wir auf der Heiligenstädter Straße jedoch nicht platzieren – auch nicht die Straße sperren“, so Resch. Als Nächstes sei das Stadtpolizeikommando Döbling am Zug. Auch den Beamten ist die Beschwerdelage bekannt. „Die Örtlichkeit steht bei Schwerpunktaktionen sowie im Streifendienst im Fokus. Dementsprechend finden fast täglich Schwerpunkte statt, auch unter der Woche“, gibt die LPD Wien am Donnerstag der „Krone“ bekannt.
Die Problematik an den Zusammentreffen: „Ein an die Straßenverordnung angepasstes Fahrverhalten stellt keine Verwaltungsübertretung dar. Natürlich wird versucht, mit den Beteiligten in einen konstruktiven Diskurs zu treten, dass ein übermäßiges Befahren, ohne Verwaltungsübertretung, sozialen Gesichtspunkten von Anrainern widersprechen könnte“, erklärt die Polizei. Werden Verwaltungsübertretungen wahrgenommen, werden diese angezeigt.
Es war einer der ersten warmen Tage. Im Sommer wird es weiter eskalieren.
Anrainer
Anrainer müssen nun abwarten
Für die verärgerten Anrainer heißt es demnach noch abwarten. Wie der verärgerte „Krone“-Leser aus Döbling (42) vermutet: „Es war einer der ersten warmen Tage. Im Sommer wird es weiter eskalieren.“
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