Rund 200 Kilogramm aufgeteilt auf zwei Boxer: Österreichs Schwergewicht Hoffnung Seun Salami (114 Kg) und Mobin Kahraze (83Kg) kehren am Samstag auf der Bounce Fight Night zurück in den Ring. Im Doppel-Interview sprachen sie mit der „Krone“ über ihr Comeback, ihren neuen Trainer und den Titel-Traum.
„Es war schon ganz schön leise ohne den zwei Meter großen Schwarzen“, freut sich Österreichs Schwergewicht-Hoffnung Seun Salami auf die anstehende Bounce Fight Night. Wie sein Klubkollege Mobin Kahraze wird er erstmals seit September wieder i n einem Boxring stehen. Verletzungen bzw. vertragliche Probleme machten Auftritten der beiden im Dezember einen Strich durch die Rechnung.
Neue beste Freunde
„Ich bin fett geworden über die Zeit“, lacht Salami: „Zwischen September und Dezember war ich einfach faul, habe gar nichts gemacht, es mir gut gehen und den Körper ruhen lassen. Anfang des Jahres habe ich wieder angefangen, zu trainieren, und seit etwa drei Wochen bin ich wieder in einer intensiven Vorbereitung und auf 114 Kilogramm Ich bin froh, wieder zu kämpfen und in den Ring zu steigen, ein Ziel zu haben, für das man trainiert und sich auf etwas vorzubereiten – das macht mir Spaß.
Auch Kahraze genoss die freie Zeit: „Ich war vor drei Monaten noch auf 95 Kilogramm. Jetzt bin ich auf 83, zum Glück wieder topfit und muss nur noch drei Kilo (Halbschwergewicht, Anm.) abnehmen.“ Das Trio Sauna, Schwitzanzug und Diät werden in dieser Zeit bekanntermaßen zu seinen besten Freunden.
Aus dem Rhythmus
Noch mehr aus dem Wettkampfrhythmus werden aber die bosnischen Gegner der beiden sein: Sowohl Schwergewichtler Marko Colic als auch Borislav Gligoric im Halbschwergewicht hatten ihren letzten Kampf vor sechs (!) Jahren. „Ich schaue mir nicht gerne Sachen von meinem Gegner an. Das stresst mich einfach nur. Ich bin auf alles vorbereitet, werde meine Arbeit erledigen, souverän ausschauen und für Stimmung sorgen. Dadurch, dass ich ständig im Gym als Boxer und Trainer bin und so auch Leute vorbereite, bin ich mental immer dabei“, so Salami.
Anders bei Kahraze: „Mein Gegner ist klein, ein Infighter und ein harter Boxer. Ich muss mich umstellen, weil ich selbst den Infight will. Jetzt muss ich Abstand halten und über die Distanz schauen, dass ich ihm nicht zu nahekomme. Aber ich freue mich sehr, zurück zu sein.“
Bis die zwei „Bouncer“ versuchen, ihre perfekte Kampfstatistik (beide stehen bei sieben Siegen aus sieben Kämpfen) auszubauen, steht dreimal die Woche Sparring am Programm. Und das mit einem neuen Trainer: Roman Shkarupa. Seit der MSA-Diagnose (Multisystematrophie) von Daniel Nader übernahm der Ukrainer das Training. Salami gefällt’s: „Ich finde mich sehr gut mit ihm zurecht, weil er nicht nur als Trainer, sondern auch als Mensch ein Guter ist. Ich mag‘ s, wie er uns unterrichtet.“ Der Unterschied? Daniel hat uns Tag für Tag im Training gequält, aber bei ihm gibt’s auch „entspannte“ Trainings, bei denen wir mehr auf die Technik schauen.“ Nach vier Jahren nur Nader war die Umstellung für Kahraze hingegen schwer, aber: „Er ist ein cooler Trainer und bringt Updates.
Der Traum vom EM Titel
Einer, mit dem ihm der nächste Karriereschritt gelingen soll: „Mein Wunsch ist Ende des Jahres ein Titelkampf, vielleicht um die Europameisterschaft. Ich bin jetzt 30 Jahre alt, habe nur noch wenig Zeit und muss Gas geben.“ Einen Wunsch an den Osterhasen hatte auch Salami: „Wenn Oleksandr Usyk Tyson Fury besiegt und dann gegen Anthony Joshua kämpft, hoffe ich, dass ich wieder ins Camp des Weltmeisters eingeladen werde.“
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