Brucknerhaus-Affäre

LIVA kündigt den Vertrag mit der Künstleragentur

Oberösterreich
04.04.2024 12:05

Heute kam der LIVA-Aufsichtsrat zu einer Sondersitzung zusammen, um in der Brucknerhaus-Affäre weitere Schritte zu setzen. Der Vertrag mit einer deutschen Künstleragentur, unter der Ära Kerschbaum abgeschlossen, stand auf der Agenda sowie die nächsten Schritte. Der „Krone“ liegen erste Ergebnisse vor.

Nach Vorwürfen u.a. zu fragwürdigen In-sich-Geschäften wurde Dietmar Kerschbaum, der künstlerische Direktor des Linzer Brucknerhauses, am 15. März vom LIVA-Aufsichtsrat freigestellt. Auch der kaufmännische Leiter Rainer Stadler wurde beurlaubt, wir haben darüber berichtet.

Zweite Sitzung in der Affäre
Heute fand erneut eine außerordentliche Aufsichtsratssitzung statt. Auf der Tagesordnung stand der Opus 3-Vertrag; unter der Ära Kerschbaum war mit einer großen, internationalen Künstleragentur ein Vertrag abgeschlossen worden. Man informierte aber auch über den Status quo der aktuellen Untersuchungen insgesamt.

Künstleragentur ist Geschichte
Der Aufsichtsrat beschloss nun einstimmig nach sorgfältiger Prüfung und auf Empfehlung des neuen kaufmännischen Geschäftsführers René Esterbauer, den Vertrag mit Opus 3 Artists vorzeitig zu kündigen. Die Prüfung ergab, dass dies zu keinem wirtschaftlichen Nachteil der LIVA und des noch zu gestaltenden Programms führt. 

Stadtchef Klaus Luger ist auch Aufsichtsratsvorsitzender der LIVA (Bild: Wenzel Markus)
Stadtchef Klaus Luger ist auch Aufsichtsratsvorsitzender der LIVA

Dramaturgie aus dem Haus
Die Agenden, die großteils die Gestaltung des Programms betreffen, werden vom künstlerischen Betriebsbüro sowie von den hausinternen Dramaturgen übernommen. Man will einen weiteren hauseigenen Dramaturgen anstellen, die Ausschreibung erfolgt.

Vorwürfe werden weiter geprüft
Nach Einholung entsprechender Angebote wurde die KPMG (eine Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft) mit einer intensiven Compliance Prüfung beauftragt. Aktuell ist noch keine seriöse Aussage über die Dauer bis zur Berichtlegung möglich. Laut Erfahrungswerten wird von einer Prüfungsdauer von bis zu vier Monaten ausgegangen. 

Auch das städtische Kontrollamt befasst sich seit Beauftragung durch Bürgermeister und LIVA-Aufsichtsratsvorsitzenden Klaus Luger am 12. März 2024 intensiv mit der Sonderprüfung der LIVA. 

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