1. Mensch am Mond

US-Legende Neil Armstrong 82-jährig gestorben

Ausland
25.08.2012 21:32
Der erste Mensch auf dem Mond ist tot: US-Astronaut Neil Armstrong ist im Alter von 82 Jahren gestorben, wie US-Medien am Samstagabend berichteten. Todesursache seien demnach Komplikationen nach einer Herzoperation gewesen, der sich Armstrong erst Anfang August unterzogen hatte. Der "Kolumbus der Raumfahrt" verewigte sich mit seiner Pioniertat für immer in den Geschichtsbüchern.

Neil Alden Armstrong war im Zuge der Mission "Apollo 11" zusammen mit Edwin "Buzz" Aldrin und Michael Collins zum Mond gereist und hatte am 21. Juli 1969 mitteleuropäischer Zeit als erster Mensch nahezu 400.000 Kilometer von der Erde entfernt den staubigen Boden des Erdtrabanten betreten - mit dem linken Fuß zuerst und zögerlich, als erwarte ihn eiskaltes Wasser.

"Ein kleiner Schritt für einen Menschen..."
Den historischen Vorgang kommentierte er mit den legendär gewordenen Worten: "Dies ist ein kleiner Schritt für einen Menschen, aber ein großer Sprung für die Menschheit." Der Satz ist vielleicht der berühmteste des 20. Jahrhunderts. Mit der Monderoberung erfüllte Armstrong der Menschheit einen ihrer größten Träume, rund 500 Millionen Zuschauer weltweit verfolgten die Mondlandung gebannt vor dem Fernseher. Das Abenteuer brachte Armstrong den Beinamen "Kolumbus der Raumfahrt" ein. Seit damals lernt jedes Kind seinen Namen in der Schule, in aller Welt sind Straßen und Gebäude nach ihm benannt.

Pilotenschein vor Führerschein gemacht
Neil Alden Armstrong, der schottisch-deutsche Wurzeln hatte, wurde am 5. August 1930 auf einer Farm in Wapakoneta im US-Bundesstaat Ohio geboren und interessierte sich schon früh für Fliegerei. Mit sechs Jahren war er erstmals mit einer kleinen Propellermaschine in der Luft. Als er 15 war, jobbte er regelmäßig für Flugstunden. Den Pilotenschein hatte er mit 16 Jahren in der Tasche - noch vor dem Führerschein. Nach seinem Highschool-Abschluss bekam er ein Stipendium der US Navy und studierte Luftfahrttechnik. Im Korea-Krieg flog er als Kampfpilot 78 Einsätze, einmal rettete ihm der Schleudersitz das Leben. Nach dem Krieg wurde er Testpilot. Über 50 verschiedene Maschinen erprobte Armstrong, wiederholt kam er dabei in brenzlige Situationen.

Im September 1962 präsentierte ihn die US-Weltraumbehörde NASA als künftigen Raumfahrer. 1966 gelang ihm als Chefpilot von "Gemini 8" das Andocken an ein unbemanntes Raumfahrzeug im Orbit - das erste Rendezvous im All. Drei Jahre danach ging ein Traum in Erfüllung: Der damals 38-Jährige leitete die Mondlandungsmission "Apollo 11", steuerte die kleine Landefähre "Eagle" im Endanflug per Hand auf den Erdtrabanten und trat als erster aus der Luke. Gemeinsam mit Aldrin sammelte er länger als zwei Stunden Mondgestein und machte historische Aufnahmen. "Unsere Chance, beim ersten Versuch auf dem Mond zu landen, sah ich bei 50 Prozent", sagte Armstrong einmal.

Astronaut, Professor, Firmengründer, Millionär
Schon kurz nach seinem historischen Spaziergang auf dem Mond verschwand Armstrong aus der Öffentlichkeit. Nach dem Ausscheiden aus der NASA lehrte er von 1971 bis 1979 als Professor für Luft- und Raumfahrttechnik an der Universität von Cincinnati in seiner Heimat Ohio. Es folgten Ämter in der Wirtschaft, er gründete auch eigene Firmen und brachte es zum Millionär.

Der berühmteste Astronaut der Welt gab nur äußerst selten Interviews, noch seltener trat er im Fernsehen auf. Und in den vergangenen beiden Jahrzehnten weigerte er sich partout, Autogramme zu geben - nachdem er herausfand, wie viel Geld damit und mit anderen Armstrong-Memorabilia gemacht wird.

Von Obama als "amerikanischer Held" gewürdigt
Das Interesse an seiner Person hielt über die Jahre und Jahrzehnte unvermindert an. Zuletzt lebte Armstrong zurückgezogen auf einer Farm nahe Lebanon in Ohio. Die Feier zum 40. Jahrestag der Mond-Mission war die letzte, bei der das Trio Armstrong, Aldrin und Collins vollzählig im Weißen Haus erschien. US-Präsident Barack Obama würdigte Armstrong und seine beiden Kollegen 2009 als "amerikanische Helden".

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