Wien wird ab Juli Europa-Zentrale des weltweit tätigen britischen Stahlkonzerns Liberty (30.000 Beschäftigte, 200 Standorte). Grund dafür ist, dass mit Thomas Gangl ein Österreicher neuer Europachef wird und den bisherigen Firmensitz von Bukarest zu uns „mitnimmt“.
Gangl ist langjähriger Topmanager in der OMV und derzeit noch Chef der Kunststoff-Tochter Borealis. „Ich bin sehr mit dem Standort verbunden. Im Gespräch mit Liberty -Eigentümer Sanjeev Gupta haben wir diese Lösung gefunden und werden eine Holding für Europa in Wien gründen, möglichst schon mit 1. Juli“, lächelt der 51-jährige. Von Wien aus wird er künftig für 18.000 Mitarbeiter und drei bis vier Milliarden Euro Umsatz zuständig sein.
Liberty hat in der EU vier Stahlwerke (Tschechien, Ungarn, Polen, Rumänien), dazu noch Standorte in Frankreich, Großbritannien etc. International ist man auch in Indien, USA sowie Australien vertreten, dort besitzt Liberty auch eine eigene riesige Eisenerzmine. Gangl, ein gebürtiger Oberösterreicher, soll nun neben der Integration der erst seit 2019 zusammengekauften Standorte und den Abbau der dadurch entstandenen hohen Schulden vor allem die Umwandlung zu einem „grünen“ Stahlerzeuger vorantreiben. „Wir wollen bis 2030 bereits CO₂-neutral sein, das ist eine unglaubliche Ansage.“
Gut eine Milliarde Euro sind dafür als Investitionen nötig, etwa in Elektroschmelzöfen statt der mit Kohle oder Gas befeuerten herkömmlichen Anlagen. Dafür braucht man große Mengen Ökostrom und Wasserstoff. Der studierte Ingenieur Gangl hat dafür bereits bei der OMV entsprechende Projekte geleitet. Zuletzt gab es Meinungsunterschiede mit OMV-Boss Alfred Stern, weshalb das Angebot in die Stahlindustrie willkommen war.
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