Die Eigenblutspende, auch als autologe Blutspende bekannt, ist ein Verfahren, bei dem eine Person vor einer geplanten Operation ihr eigenes Blut spendet, das dann für eine mögliche Transfusion während oder nach dem Eingriff verwendet wird. Ob das sinnvoll ist, stellen mittlerweile etliche Experten in Frage.
Das patientenorientierte Blutmanagement (Englisch: Patient Blood Management) ist ein Behandlungskonzept zur Steigerung der Patientensicherheit bei Operationen mit erhöhtem Blutungsrisiko. Eigenblutspende – macht man das überhaupt noch? So lautete eine Frage an die Experten des Apotheker-Kongresses, der kürzlich in Schladming (Stmk.) stattfand.
Eher selten nachgefragt
„Früher wurde dieses Angebot häufig angenommen, doch heute passiert das eigentlich eher selten“, erläuterte Ao. Univ-Prof. Dr. Thomas Wagner, Universitätsklinik für Blutgruppenserologie und Transfusionsmedizin auf der Medizinischen Universität Graz. „Allzu oft kam der Patient dann mit einem schlechten Blutbild in den Operationssaal – und dann brauchten wir das Blut doch nicht. Bei speziellen Blutgerinnungskrankheiten oder für bestimmte Religionsgemeinschaften macht es dennoch Sinn.“
Eine etwaige Eigenblutspende vor einer Operation braucht allerdings genaue Planung. Sie erfordert in der Regel mehrere Besuche beim Blutspendedienst, um genügend Lebenssaft zu spenden. Bei einer Eigenblutspende sollte der Zeitraum zwischen dem letzten Spendetermin und der Operation mindestens zwei Wochen betragen.
Nicht für jeden geeignet
Nicht jeder Patient kommt überhaupt dafür infrage, etwa, wenn Bluterkrankungen vorliegen. Durch die Untersuchung des Bluts und die Feststellung der Werte bei den roten Blutkörperchen kann grundsätzlich ermittelt werden, ob Eigenblut abgenommen werden kann. Es steht auch zu bedenken: Die Menge an gespendetem Eigenblut ist begrenzt, und in einigen Fällen kann es sein, dass zusätzlich Fremdblut benötigt wird.
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