Reise ins Kriegsland

Sobotka will „Koalition aller Willigen“ für Israel

Politik
04.04.2024 17:31

Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka (ÖVP) will breite Unterstützung für Israel. Daran könnten die Parlamente und jüdische Gemeinden in Europa beteiligt sein, sagte der Politiker bei seiner viertägigen Reise in Israel.

Verantwortlich für die Situation im Nahen Osten sei „allein die Hamas“, die „bis zum letzten Ende bekämpft werden muss.“ Sobotka hat kein Verständnis für Menschen, die das Selbstverteidigungsrecht Israels in Zweifel ziehen oder eine Täter-Opfer-Umkehr machen.

Jüdische Gemeinden bräuchten jetzt sowohl von links als auch von rechts Unterstützung im Kampf gegen Antisemitismus. Der Nationalratspräsident sprach von einer „Koalition aller Willigen“, die Solidarität mit Israel in seinem Kampf gegen Terror zeige. Das Land sei nicht nur durch die Hamas im Westen unter Druck, sondern auch durch die dem Iran nahestehende Hisbollah-Miliz im Norden und durch den Islamischen Staat (IS) im Süden. 

Bei einer Gedenkstätte legte der Politiker einen Kranz nieder. (Bild: Parlamentsdirektion/Johannes Zinner)
Bei einer Gedenkstätte legte der Politiker einen Kranz nieder.
Sobotka im Gespräch mit Familienangehörigen der Geiseln (Bild: Parlamentsdirektion/Johannes Zinner)
Sobotka im Gespräch mit Familienangehörigen der Geiseln

Gewalt gegen Palästinenser kontraproduktiv
Gleichzeitig äußerte Sobotka Kritik an Israel, zum Beispiel in Bezug auf die Siedlungspolitik und den damit zusammenhängenden „Grundraub“ im Westjordanland. Zudem seien Gewalt gegen Palästinenserinnen und Palästinenser und Provokationen an Heiligen Stätten des Islams kontraproduktiv. Ein Zusammenleben zwischen den beiden Religionsgruppen müsse möglich sein. „Alle wollen nur Frieden.“ Durch das Massaker vom 7. Oktober sei aber viel Vertrauen zerstört worden.

Gedenkstätte besucht
Sobotka traf in Israel bisher seinen Amtskollegen Knesset-Präsident Amir Ohana. Geplant sind unter anderem auch noch Zusammentreffen mit Staatspräsident Yitzhak Herzog, Oppositionsführer Yair Lapid und dem Parteichef der United Arab List, Mansour Abbas. Der Nationalratspräsident besuchte die Gedenkstätte Yad Vashem und legte in der Halle einen Kranz nieder, um an die sechs Millionen ermordeten Jüdinnen und Juden im Nationalsozialismus zu erinnern.

Am Freitag übergibt der Politiker Nachkommen von NS-Verfolgten österreichische Staatsbürgerschaftsbescheide. Etwa 27.800 Menschen haben diese Möglichkeit bisher in Anspruch genommen, davon 11.000 aus Israel.

Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare
Eingeloggt als 
Nicht der richtige User? Logout

Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.



Kostenlose Spiele
Vorteilswelt