Wegen der Welle an Straftätern im Kindesalter wurden Forderungen nach der Senkung der Strafmündigkeit laut. Michael Lindner, Landesrat für Kinder- und Jugendhilfe (OÖ), forderte bei einem Hintergrundgespräch am Donnerstag bessere Möglichkeiten zur Prävention, Früherkennung und Unterbringung von jungen Delinquenten.
Schwerkriminell, aber noch nicht strafmündig – in den vergangenen Monaten waren sie in aller Munde. „Solche Kinder werden meist zwischen vier und acht Jahren zum ersten Mal auffällig“, sagt Sonja Wurm, Kinder und Jugendpsychologin am Neuromed Campus in Linz.
Vernetzung ermöglicht Gesamtansicht
Reinhold Rampler von der Kinder- und Jugendhilfe OÖ ergänzt: „Vielleicht merkt die Ärztin etwas, die Kindergärtnerin auch, und die Verwaltungsbehörde ebenso.“ Daher fordert Landesrat Lindner eine Vernetzung aller Helfersysteme, inklusive Kinder- und Jugendhilfe, Verwaltungsbehörden, sozialpädagogischer Einrichtungen, Lehrern, Psychiatern, Justiz und Polizei. Eine solche Arbeitsgruppe soll selbst- und fremdgefährdendem Verhalten vorbeugen.
Nur winziger Anteil kriminell
Auch eine verpflichtende Unterbringung in „Sozial-Psychiatrischen Wohngruppen“ könnte Abhilfe schaffen. Von rund 270.000 oberösterreichischen Kindern sind es nur rund zwei Dutzend, die wiederholt kriminell auffällig werden. Beunruhigend ist aber, dass Kinder immer früher – schon ab acht Jahren – wegen gefährdendem Verhalten unbeschulbar werden.
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