Küken wurde gerettet

Sturm wehte kleine Waldohreule aus dem Nest

Niederösterreich
05.04.2024 16:00

Der Sturm der vergangenen Tage hat nicht nur für zahlreiche umgeknickte Bäume und abgedeckte Häuser gesorgt – auch im Tierreich sind Opfer zu beklagen. So wurde im niederösterreichischen Weinviertel eine kleine Waldohreule einfach aus ihrem Nest geweht. Ein Wettlauf gegen die Zeit begann.

Erbärmlich – anders kann man den Anblick des zerzausten Kükens nicht beschreiben, das am Freitag auf dem Boden liegend in einem Garten in Kopfstetten im Bezirk Gänserndorf von Passanten gefunden wurde. Die beherzten Tierfreunde zögerten nicht lange und alarmierten sofort die Experten der Vier Pfoten in der Eulen- und Greifvogelstation (EGS) in Haringsee.

In der Greifvogelstation Haringsee nimmt das Küken bereits Futter an. (Bild: © FOUR PAWS)
In der Greifvogelstation Haringsee nimmt das Küken bereits Futter an.

„Die kleine Eule war schon sehr ausgekühlt und geschwächt – sie lag sicher schon länger hilflos am Boden. Mittlerweile hat sie sich aber schon etwas erholt und frisst das angebotene Futter auch begeistert“, erzählt Dr. Hans Frey, der Leiter der EGS. In einigen Tagen wird das Team das Eulenbaby dann zu Ammeneltern der gleichen Tierart setzen, die es dann eine Zeitlang aufziehen. Da das Eulenbaby sonst unverletzt ist, steht einer späteren Auswilderung nichts im Wege.

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Gerade jetzt ist es sehr sinnvoll, Eulen zu unterstützen, da sie in den nächsten Wochen mit der Eiablage beginnen.

Dr. Hans Frey, Leiter der Eulen- und Greifvogelstation Haringsee

Wie alle Eulen können auch Waldohreulen selbst kein Nest errichten. Sie brüten fast ausschließlich in Nestern von Krähen oder Elstern, die leider immer noch intensiv gejagt und bekämpft werden. Manchmal kommt es so weit, dass diese Vögel sogar regional ausgerottet werden – dann haben die Waldohreulen dort keine „Wohnungen“ mehr.

Die Greifvogelstation

In der von VIER PFOTEN geführten Eulen- und Greifvogelstation Haringsee konnte Vorjahr 2197 Tieren geholfen werden. Alle jungen Eulen und Greifvögel wurden, wenn möglich, durch Ammeneltern der gleichen Art großgezogen und zu 90 Prozent wieder freigelassen. Die EGS ist die einzige Pflegestation, in der Jungvogelfindlinge durch Ammen derselben Vogelart, also in einem natürlichen Familienverband, großgezogen werden können. Dadurch werden die schädlichen Folgen einer Handaufzucht vermieden. Auch Sumpfschildkröten, Igel, Eichhörnchen, Feldhasen und andere Kleinsäuger wurden fachmännisch versorgt und, wenn möglich, wieder in die Natur entlassen.

Wie man kleinen Eulen helfen kann
Man kann den Eulen jedoch helfen, in dem man künstliche Nisthilfen in Form eines flachen Weiden- oder Brotkörbchens, das mit Stroh, Rindenmulch, kleinen Ästen oder Reisig ausgelegt wird, anbringt. Eine Anleitung dazu gibt es auf der Website der Greifvogelstation.

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