Salzburg zeigte sich nach dem Cup-Aus gegen Sturm selbstkritisch und als fairer Verlierer. Der Totalausfall der sonst so bärenstarken Defensive ist nicht zu erklären. Morgen steht mit Rapid-Duell bereits der nächste Kracher an.
Die Wunden lecken war am Freitag bei den erfolgsverwöhnten Salzburgern angesagt. Die bittere 3:4-Heimniederlage nach dem schwachen Auftritt im Halbfinale des ÖFB-Cups gegen Sturm hat seine Spuren hinterlassen. Der Frust bei den Bullen ist groß. Wie schon im vergangenen Jahr wird es auch heuer für den Meister keinen Doublesieg zu feiern geben. Die Grazer und Rapid dürfen sich wie 2023 am 1. Mai in Klagenfurt um den Titel duellieren. Zwei Jahre ohne Pokaltriumph für die Mozartstädter gab es zuletzt in den Saisonen 2009/2010 (Cupsieger Sturm) und 2010/2011 (Ried).
Die tragische Figur gegen die Steirer war Salzburg-Goalie Alex Schlager. Der ÖFB-Teamtorhüter sah bei gleich drei Gegentoren nicht gut aus, gab sich selbstkritisch: „Ich hätte viele Dinge besser machen müssen.“ Aber es war nicht nur Schlager, sondern beinahe das komplette Team, dass sich von den Grazern die Schneid abkaufen ließ. Die sonst so sattelfeste Hintermannschaft stand dieses Mal völlig neben sich. Gründe dafür sind nur schwer auszumachen. „Vier Gegentore dürfen wir einfach nicht bekommen. Die Defensive war bisher immer stabil“, haderte Außenverteidiger Flavius Daniliuc. Auch Trainer Gerhard Struber betonte deutlich: „Wir waren nicht so kompakt, wie gewohnt.“
Ilzer war begeistert
Deshalb zeigte sich der Kuchler im Anschluss als fairer Verlierer. „Wir müssen Sturm zu einem verdienten Sieg gratulieren.“ Auch Sportdirektor Bernhard Seonbuchner stellte klar: „Wir brauchen keine Ausreden zu suchen, haben nicht unsere bestmögliche Leistung abgerufen.“
Ganz anders war die Stimmung wenig überraschend bei Sturm. Die Spieler ließen sich eine halbe Stunde nach Abpfiff noch immer von den rund 3000 mitgereisten Fans feiern. „Wir wussten schon vor dem Spiel, dass wir ins Finale kommen“, meinte David Schnegg. Trainer Christian Ilzer war vom Auftritt seiner Truppe begeistert: „Es war ein großartiges Fußballfest. So ein Spiel hat es in Österreich viele, viele Jahre nicht gegeben.“
Für Salzburg gilt es nun den Blick nach vorne zu richten, sich auf die Meisterschaft zu konzentrieren. In dieser wartet morgen (17, live auf Sky) bereits der nächste Kracher – Rapid gastiert an der Salzach.
Kjaergaard fällt aus
Gegen den Erzrivalen will man wieder ein anderes Gesicht zeigen. „Ich finde es super, dass es gleich weitergeht. Wir haben die Möglichkeit, es besser als noch gegen Sturm zu machen“, freut sich Seonbuchner auf den heimischen Klassiker.
Nicht mit dabei sein wird am Sonntag Maurits Kjaergaard. Der Däne wurde im Cupduell kurz vor dem Ende verletzungsbedingt ausgewechselt, hat Schmerzen im Oberschenkel. Seine Ausfallzeit konnte Struber am Freitag noch nicht einschätzen: „Wir haben noch kein Bild gemacht. Mau ist Stammspieler, sein Fehlen schmerzt.“ An seiner Stelle dürfte morgen der wieder fitte Luka Sucic, der gegen Sturm auch getroffen hat, auflaufen.
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