Vor zehn Jahren stand die Formel 1 nach dem verheerenden Crash von Jules Bianchi in Suzuka unter Schock. Nun werden wieder die traurigen Gedanken geweckt – speziell bei Charles Leclerc.
Man hätte diesen Unfall vermeiden können. Wenn unter solchen Bedingungen gefahren wird, bei extrem schlechter Sicht, Starkregen und höchster Aquaplaninggefahr, darf ein Bergekran erst dann zur Strecke kommen, wenn das Safety-Car schon auf der Piste ist und sich die Autos eingereiht haben“, sagte der legendäre Niki Lauda am Tag des schrecklichen Unfalls von Jules Bianchi in Suzuka, der sich heuer zum zehnten Mal jährt und an dessen Spätfolgen der als Supertalent gehandelte Franzose im Juli 2015 in Nizza verstarb.
20 Jahre nach Roland Ratzenberger und Ayrton Senna hat die Formel 1 damals in Japan ihr bislang letztes Todesopfer gefordert. Die Verantwortlichen haben daraus viel gelernt, Konsequenzen gezogen und unter anderem 2018 den Cockpitschutz „Halo“ eingeführt.
„Ein besonderer Mensch“
Und natürlich wurden an diesem Wochenende auf dem Suzuka International Circuit, wo morgen der vierte Saisonlauf auf dem Programm steht, bei vielen Piloten wieder traurige Erinnerungen geweckt. Speziell bei Bianchis langjährigem Weggefährten Charles Leclerc, der mit einem besonderen Helmdesign ins Cockpit seines Ferrari klettern wird. „Ein besonderer Helm im Gedenken an einen ganz besonderen Menschen für mich. Es ist zehn Jahre her, seit wir Jules hier in Japan verloren haben. So viele gemeinsame Erinnerungen, die ich nie vergessen werde. Du fehlst mir, und ich werde mein Bestes tun, um diesen Helm am Sonntag ganz nach oben auf das Podium zu bringen“, sagte der 26-jährige Monegasse.
Ein besonderer Helm im Gedenken an einen ganz besonderen Menschen für mich. Es ist zehn Jahre her, seit wir Jules hier in Japan verloren haben. So viele gemeinsame Erinnerungen, die ich nie vergessen werde.
Charles Leclerc
Bianchi, ein enger Freund der Familie Leclerc, hatte Leclerc seit dessen ersten Kart-Runden auf der Strecke in Brignoles unterstützt und ihn später auch seinem Manager Nicolas Todt empfohlen. Damit war für Leclerc der Weg frei in die Königsklasse. „Ich denke sehr oft an Jules, auch weil durch seine Unterstützung meine Karriere erst in die richtigen Bahnen gelenkt wurde“, betonte Leclerc.
Geschichte geschrieben
Bianchi begann seine Karriere 2004 im Kart, kletterte über die Formel 3, die GP2- und Formel-Renault-Serie bis in die „Königsklasse“. Dort absolvierte er im Dezember 2009 zwei Formel-1-Testtage für Ferrari, erhielt in Maranello einen langfristigen Fördervertrag. Seit 2013 ging Jules, der als Riesentalent galt, für Marussia an den Start, bestritt 34 Rennen und schrieb im Mai 2014 in Monaco Geschichte, als er als Neunter seine ersten WM-Punkte hamsterte.
Viel zu früh mussten Familie, Freunde und der Formel-1-Zirkus Abschied von einem außergewöhnlichen Menschen und Rennfahrer nehmen. Aber alle wissen: Irgendwo sind immer Spuren seines Lebens: Gedanken, Bilder, Augenblicke und Gefühle. Sie werden alle immer an Jules erinnern und ihn nie vergessen lassen.
„Unheimlich talentiert“
Auch Max Verstappen äußerste sich am Tag des freien Trainings, in dem der Weltmeister die schnellste Zeit in den Asphalt brannte, zu Jules Bianchi. „Persönlich kannte ich ihn nicht so gut, aber man hat gesehen, dass er unheimlich talentiert war und sicher Großes hätte erreichen können.“
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