Eine Legende nimmt Abschied: Diesen Sonntag bittet Prof. Paul Lendvai, mit 94, das letzte Mal ins „Europastudio“. Mit Conny Bischofberger spricht er über ORF-Gehälter, Koalitionen und seine abenteuerliche, rekordverdächtige Karriere.
„Kommen Sie zu uns nach Hause!“, mailt Lendvai zwölf Minuten nach meiner Interviewanfrage an einem frühen Morgen. Seine Wiener Wohnung liegt im Dachgeschoss eines Gründerzeithauses nahe der Volksoper. Bücher, wohin das Auge reicht. Viele von ihm selbst geschrieben und in 10 Sprachen übersetzt, sogar auf japanisch und demnächst auch ins Chinesische.
Mittendrin steht der fast 95-Jährige, putzmunter, in Schnürlsamthose und einem bunt karierten Hemd, und freut sich. Kurzer Rundgang, an Büsten ehemaliger Obstblock-Führer und gerahmten Auszeichnungen vorbei. „Hier sehen Sie meine Familie“, sagt Lendvai, als wir in seiner Schreibwerkstatt mit sehr viel Zettelwerk und einer großen Lupe angekommen sind. Er zeigt auf ein Gruppenfoto in Sepia. „Alle umgebracht, bis auf mich und meine Mutter.“ Da erscheint auch schon seine Frau Zsoka mit einem Tablett und der Duft von starkem Kaffee macht sich breit.
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