Seltenes Blümchen

Eine Rarität zwischen Land und Wasser

Vorarlberg
06.04.2024 13:24

Das Bodensee-Vergissmeinnicht zählt zu den seltensten Pflanzen in unseren Gefilden und ist stark gefährdet. Daher werden nun neue Kolonien gepflanzt.

Auf den ersten Blick wirkt das zarte Pflänzchen vielleicht wenig spektakulär. Doch beim Bodensee-Vergissmeinnicht handelt es sich um alles andere als ein „Mauerblümchen“. Die Art hat mittlerweile Seltenheitswert und kommt weltweit nur am Bodensee und an wenigen angrenzenden Gewässern vor. Im Jahr 1994 zählte das Bodensee-Vergissmeinnicht bereits zu den seltensten Pflanzenarten Mitteleuropas, 2022 schrumpfte der Bestand im Rheindelta auf nur mehr 30 Rosetten. Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, wurden im April vergangenen Jahres Pflanzenteile entnommen und von den Profis der Gärtnerei Kopf in Sulz nachgezogen.

„Die Ableger möchten wir nun an geeigneten Stellen wieder einpflanzen“, erklärt Walter Niederer, Geschäftsführer des Naturschutzvereins Rheindelta. Knapp 500 Bodensee-Vergissmeinnicht sollen bei der Artenschutz-Aktion gesetzt werden.

Aussterben Einzelner kann Ökosysteme gefährden
Der offizielle Startschuss des Vorhabens erfolgte am Freitag mit Landesrat und Naturschutzreferent Daniel Zadra sowie Bürgermeister Frank Matt im Strandbad von Lochau. „Wenn einzelne Arten verschwinden, dann hat das weitreichende Auswirkungen. Dadurch können ganze Ökosysteme geschwächt oder gefährdet werden“, hebt Naturschutzreferent Zadra hervor.

Thomas Kopf (Gärtnerei Kopf in Sulz), Bürgermeister Frank Matt, Landesrat Daniel Zadra und Judith Wellmann (Bild: ALEXANDRA_SERRA)
Thomas Kopf (Gärtnerei Kopf in Sulz), Bürgermeister Frank Matt, Landesrat Daniel Zadra und Judith Wellmann

Das Bodensee-Vergissmeinnicht wächst ausschließlich auf nährstoffarmen, tonigen Sand- und Kiesböden entlang von Uferlinien. Damit handelt es sich um eine charakteristische Art für die Strandrasenflora von überfluteten Kiesufern einiger Voralpenseen. Durch den niedrigen Wuchs, die Bildung von Ausläufern und der Fähigkeit zur vegetativen Vermehrung ist das blaue Blümchen ideal an seinen Lebensraum angepasst. Das birgt allerdings auch Nachteile. „Der Klimawandel hat der Pflanze nicht gut getan. Im Winter sind die Wasserstände zu hoch und im Sommer zu niedrig, das setzt dieser Art zu“, betont Walter Niederer. Weitere Gründe für den Rückgang sind die zunehmende Uferverbauung, die Nährstoffanreicherung des Bodensees sowie die stärkere Freizeitnutzung der Seeufer.

Mit der Pflanzaktion soll nun dem Bestandsschwund aktiv entgegen gewirkt werden. Je nach Erfolg ist geplant, die Maßnahme 2025 zu wiederholen.

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