Wende im Nahost-Krieg?

Süd-Gaza: Israel zieht Großteil seiner Truppen ab

Ausland
07.04.2024 13:03

Israel hat am Sonntag, genau ein halbes Jahr nach dem blutigen Überfall der islamistischen Hamas, laut eigenen Angaben seine Truppen aus der Stadt Khan Younis im Süden des Gazastreifens abgezogen. Die 98. Kommando-Abteilung habe ihren dortigen Einsatz beendet, hieß es in einer Mitteilung der Armee. Sie soll sich nun „erholen und auf weitere Operationen vorbereiten“.

Seitens des israelischen Militärs hieß es am Sonntag weiters, erhebliche Truppen verblieben weiterhin im Gazastreifen.

„Sie werden die Aktionsfreiheit der israelischen Armee bewahren und ihre Fähigkeiten, präzise Operationen auf der Basis von Geheimdienstinformationen auszuführen.“

Israelische Soldaten mit gepanzerten Fahrzeugen im Gazastreifen (Archivbild) (Bild: AFP)
Israelische Soldaten mit gepanzerten Fahrzeugen im Gazastreifen (Archivbild)
Palästinenser inspizieren die Trümmer zerstörter Gebäude nach israelischen Luftangriffen auf die Stadt Khan Younis im südlichen Gazastreifen. (Bild: The Associated Press)
Palästinenser inspizieren die Trümmer zerstörter Gebäude nach israelischen Luftangriffen auf die Stadt Khan Younis im südlichen Gazastreifen.

Wende im Krieg?
Noch ist unklar, ob der Abzug aus Khan Younis eine wichtige Wende im Krieg oder ein neues Zwischenstadium auf dem Weg zu einem möglichen Einsatz in der Stadt Rafah an der Grenze zu Ägypten bedeutet. Die Armee hatte am Samstag mitgeteilt, dass die Leiche einer Geisel in Khan Junis geborgen wurde. Die Stadt gilt als wichtiger Stützpunkt der islamistischen Hamas.

Luftangriffe auf Osten des Libanon
Israel hatte zuvor am Sonntag Luftangriffe auf den Osten des Libanon geflogen, eine Hochburg der proiranischen Hisbollah-Miliz. Die Angriffe seien eine „Vergeltungsmaßnahme“ für den Abschuss einer israelischen Drohne gewesen, erklärte die israelische Armee. Auch aus dem Hisbollah-Umfeld wurden die Angriffe Israels bestätigt. Im Gazastreifen wurden unterdessen nach Angaben des israelischen Militärs vier weitere Soldaten getötet.

Schallenberg fordert „humanitäre Pause“
Außenminister Alexander Schallenberg (ÖVP) ließ dazu Sonntagfrüh auf X wissen: „Sechs schreckliche Monate seit dem Angriff der Hamas-Terroristen auf Israel, der unerträgliches menschliches Leid für israelische und palästinensische Zivilisten verursacht hat. Es ist höchste Zeit für eine humanitäre Pause! Hamas muss alle Geiseln freilassen. Mehr Hilfe muss Gaza erreichen. Humanitäres Recht ist nicht verhandelbar.“

Behörde: Schon mehr als 33.000 Tote 
Die Zahl der bei israelischen Angriffen im Gazastreifen getöteten Menschen stieg unterdessen laut der palästinischen Gesundheitsbehörde auf 33.175 an. Mindestens 75.886 Palästinenser seien zudem verletzt worden, hieß es von palästinensischer Seite. Allein in den vergangenen 24 Stunden seien 38 Menschen getötet und 71 verletzt worden.

Die Vereinten Nationen haben die Angaben der Behörde mehrfach als realistisch bezeichnet. Die Zahl der Opfer könnte allerdings weitaus höher sein, weil viele Menschen vermisst werden und zahlreiche Tote unter den Trümmern zerstörter Häuser verschüttet sind.

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