Großes Jubiläum für Andreas Vojta! Der 34-Jährige wurde beim Hitzemarathon in Linz mit 2:19:11 Stunden Staatsmeister und sicherte sich damit in seiner Karriere den 50. Titel bei einer österreichischen Leichtathletik-Meisterschaft. In dieser Statistik wird der Niederösterreicher, der für den Wiener Verein team2012.at startet, bei den Männern nur von Günther Weidlinger (53 Titel) übertroffen. Bei den Frauen liegen Karoline Käfer und Andrea Mayr mit jeweils 56 gewonnenen Meisterschaften einsam an der Spitze.
Bei Temperaturen mit deutlich über 20 Grad war in Linz bald klar, dass Andi Vojta keine Chance auf eine absolute Topzeit hatte. So verpasste er natürlich auch den österreichischen Rekord von Peter Herzog (2:10:06) klar und kann auch seinen Traum von einem Olympiastart in Paris abschreiben. Dennoch sprach es einmal mehr für ihn, dass er sich mit großer Bravour als Sieger der Meisterschaften in 2:19:11 Stunden ins Ziel kämpfte. Damit blieb er, was kein Wunder ist, auch deutlich unter seiner in Frankfurt 2023 erzielten persönlichen Bestzeit von 2:13:43. Im Gesamtklassement belegte Vojta den starken elften Platz.
„Hitze war brutal!“
„Die Hitze war schon brutal, da war wirklich keine bessere Zeit drin. Bis 10, 15 km war ich noch im Plan, aber dann musste ich mit meinem Tempo zurückfahren, 15 km waren der Knackpunkt. Es wurde immer noch heißer, da wollte ich nur durchkommen. Am Ende bin ich ja wie ein Zombie dahergekommen“, meinte Andreas Vojta, für den der 50. Titel schon eine große Sache war. „Das Jubiläum freut mich natürlich, ich danke allen, die mich so toll angefeuert haben. Ich habe alles gegeben!“
An der Spitze gab es beim 22. Oberbank-Marathons einen Favoritensieg durch Goitom Kifle. Der 30-Jährige aus Eritrea lief angesichts der Hitze mit 2:08:11 eine ausgezeichnete Zeit, hatte aber natürlich auch keine Chance auf die Verbesserung des Streckenrekordes (2:06:13). Zweiter wurde Denis Chirchir aus Kenia in ebenfalls starken 2:08:24.
Erster Titel schon 2009
Andreas Vojta, der bei den im Rahmen des Marathons von Linz ausgetragenen Staatsmeisterschaften seinen Titel erfolgreich verteidigte, hatte bereits 2009 seine erste Leichtathletik-Meisterschaft in der Allgemeinen Klasse gewonnen. Damals setzte er sich über 1500 m in 3:53,61 Minuten durch. Dass er 15 Jahre später auf insgesamt 50 Titel kommen würde, hätte er sich wohl auch nicht träumen lassen…
Gerade die 1500 m sollten seine große Domäne werden. Auf dieser Strecke gewann er als Serienmeister allein 21 Titel – 10 im Freien und 11 in der Halle. Seine Bandbreite führte den von Willy Lilge trainierten Athleten bei Meisterschaften zu Siegen von 800 m bis zum Marathon. Über 5000 m und 10.000 m auf der Bahn und dem Crosslauf führte ihn sein Weg schließlich zum Straßenlauf, wo er über 10 km, im Halbmarathon und im Marathon als österreichischer Meister erfolgreich war.
Von 2010 bis 2023 holte Andi Vojta jedes Jahr zumindest zwei Titel, am erfolgreichsten war er 2021, als er sogar achtmal bei österreichischen Meisterschaften als Sieger hervorging. Von seinen jetzt 50 Titeln gewann er 49 in Einzeldisziplinen, einmal war er mit team2012.at im Halbmarathon in der Mannschaft siegreich (siehe unten die ausführlichen Statistiken).
Vor Vojta liegt also nur noch Günther Weidlinger, der zwischen 1997 und 2013 seine 53 nationalen Titel gewann. Davon holte der Oberösterreicher allein 17 Meisterschaften im Crosslauf. Sechsmal war er über 3000 m Hindernis erfolgreich, dies war international seine Paradedisziplin. Auf nationaler Ebene konnte Weidlinger sich bis zum Halbmarathon in die Meistertafeln einschreiben. Hinter Weidlinger und Vojta folgt in dieser Statistik der frühere Hallen-Europameister Dietmar Millonig mit 43 Titeln, die er zwischen 1973 und 1993 gewonnen hat.
Vom Sprint bis zum Berglauf
Bei den Frauen stehen bislang Karoline Käfer und Andrea Mayr mit jeweils 56 Titeln unangefochten an der Spitze. Käfer hat ihre 56 Titel in dem sehr langen Zeitraum von 1972 bis 1999 gewonnen. In den 70er-Jahren räumte sie in großen Serien die Sprinttitel von 100 m bis 400 m ab, den letzten Titel holte sie noch 1999 im Berglauf. Sie gewann aber nicht, wie es in doch vielen Statistiken kursiert, 60 Titel. Dies geht offenbar auf einen der sehr seltenen Fehler des verehrten Erich Kamper (1914 bis 1995) zurück, der Karoline Käfer vier Staffel-Titel zu viel anerkannt hatte. Ebenfalls 56 Titel gewann Andrea Mayr zwischen 2001 und 2023 – davon allein im Berglauf 16 sowie über 3000 m Hindernis und 10.000 m jeweils 8 Titel.
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