Am 8. April findet anlässlich des Internationalen Roma-Tages eine Feierstunde im Parlament in Wien statt. Bereits am Samstag wurden zwei neue Denkmäler für vergessene Roma NS-Opfer in Loipersdorf und Kitzladen enthüllt.
Seit 1990 findet jedes Jahr am 8. April der Internationale Tag der Roma statt. Jenes Datum soll in Erinnerung rufen, dass der Volksgruppe der Zugang zum gesellschaftlichen Leben lange verwehrt war. Unter dem Titel „ROMNJAKraft.Sor Erinnerung – Wandel – Aufbruch“ findet heute im Parlament in Wien eine Gedenkveranstaltung statt. Dabei wird die Rolle der Frauen in den Mittelpunkt gerückt. Der zweite inhaltliche Fokus der Veranstaltung liegt auf dem Genozid an den Roma und Sinti. Daran teilnehmen wird auch Landtagspräsident Robert Hergovich. „Was das Burgenland schon immer ausgezeichnet hat, ist seine besondere kulturelle und sprachliche Vielfalt. Und die Burgenland-Roma gehören dazu als fester Bestandteil dieser einzigartigen burgenländischen Identität“, so der Landtagspräsident.
Hergovich: Rassismus und Ausgrenzung haben keinen Platz in der Gesellschaft
Die Anerkennung der Roma und Sinti als autochthone Volksgruppe vor mehr als 30 Jahren stehe für einen „Meilenstein österreichischer Minderheitenpolitik“. Es seien auch durch eine engagierte Volksgruppenarbeit und Volksgruppenpolitik besonders im Burgenland viele Fortschritte und Verbesserungen erzielt worden, etwa in den Bereichen Bildung, Kultur und Spracherhalt. „Diesen Weg müssen wir fortsetzen, denn für die gesellschaftliche Gleichstellung von Romnija und Roma sind auch weiterhin gemeinsame Anstrengungen erforderlich“, betont Hergovich.
Temmel ruft dazu auf, sich für eine inklusive Gesellschaft einzusetzen
Die Politik trage eine große Verantwortung, sicherzustellen, dass die Rechte und Bedürfnisse der Roma und Sinti respektiert und unterstützt werden, so auch der 2. Landtagspräsident Walter Temmel. „Es liegt an uns allen, gemeinsam daran zu arbeiten, eine Gesellschaft zu schaffen, die auf Respekt, Toleranz und Solidarität basiert. Der Internationale Tag der Roma erinnert uns daran, dass wir uns weiterhin für die Rechte und das Wohlergehen aller Mitglieder unserer Gesellschaft einsetzen müssen“, betont Temmel.
Zwei neue Gedenkstätten zur Erinnerung an die in der Zeit des Nationalsozialismus ermordeten Roma
Bereits am Samstag wurde jeweils in Loipersdorf und Kitzladen ein Denkmal für die vergessenen Roma NS-Opfer enthüllt. Vor 1938 waren in Loipersdorf 115 Roma und in Kitzladen 48 Roma ansässig, die in der NS-Zeit in Konzentrationslager verschleppt wurden und nie mehr zurückgekehrt sind. „An ihr Schicksal sollen diese zwei Gedenktafeln erinnern. Es ist unsere Pflicht, dass wir uns mit diesem Teil unserer Geschichte auseinandersetzen. Wir müssen das Schicksal der unter dem Nationalsozialismus ermordeten Menschen in Erinnerung halten und dürfen es nicht vergessen. Die beiden neuen Gedenkstätten sind ein wichtiger Beitrag zur Erinnerungs- und Gedenkarbeit“, sagte Landesrat Leonhard Schneemann bei der Gedenkfeier. Einen wichtigen Beitrag zur Förderung der Volksgruppen werde das neue Volksgruppenhaus in Oberwart leisten. Die Mahnmale wurden von der Gemeinde Loipersdorf/Kitzladen in Kooperation mit den Roma Interessengemeinschaften errichtet und vom Land Burgenland gefördert.
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