„Krone“-Kommentar

Unterwanderung war nicht nötig

Kolumnen
08.04.2024 06:00

Wie aus allen Wolken gefallen wirken jetzt einige wegen des angeblich „größten Spionagefalls in der Geschichte Österreichs“, wie „Profil“ und andere die russischen Geschichten um Chefinspektor Egisto Ott ganz aufgeregt bezeichnen.

Als hätte Österreich von Putins Agenten überhaupt unterwandert werden müssen! Die Türen wurden doch ohnehin ganz oben sperrangelweit offen gehalten.

Unvergessen die Bilder im Festsaal der Wiener Wirtschaftskammer im Juli 2014, wenige Wochen nach dem russischen Einmarsch auf der Krim: Putin ließ sich vom damaligen Bundespräsidenten Heinz Fischer den Rücken streicheln und registrierte mit spöttischem Lächeln die unterwürfige Anbiederung des ehemaligen Wirtschaftskammerpräsidenten Christoph Leitl.

In gruseliger Erinnerung auch das Selfie des blauen Putin-Freundesvereins mit Strache, Vilimsky und Norbert Hofer vor einem Weihnachtsbaum auf dem Roten Platz in Moskau 2016.

Der Hochzeitstanz der mit einem FPÖ-Ticket ins Außenministerium gesegelten Karin Kneissl mit Putin im steirischen Gamlitz ist schon überstrapaziert. So wie auch der feierlich abgeschlossene St. Petersburger Pakt über Gaslieferungen an die OMV, der Österreich bis 2040 an Putin bindet.

Passt perfekt ins Bild heimischer Sitten und Geschäfte, die auch Ex-Kanzler Gusenbauer mit Benko und Altkanzler Kurz mit den Ölscheichs verbinden.

Was bedeutet da noch: „So sind wir nicht“? Und was wurde eigentlich aus Alexander Van der Bellen?

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