Explosion auf Kuppel

Ukraine bestreitet Drohnenangriff auf AKW

Ukraine-Krieg
08.04.2024 08:47

Drei Drohnen sind am Sonntag über dem ukrainischen Kernkraftwerk Saporischschja explodiert, wie die Internationale Atomenergieorganisation (IAEA) bestätigte. Die von Russland eingesetzte Verwaltung beschuldigt die Ukraine. Deren Militärgeheimdienst widerspricht – und stellt eine russische Attacke unter falscher Flagge in den Raum.

Die Ukraine sei an den „bewaffneten Provokationen“ beim Kernkraftwerk Saporischschja nicht beteiligt, erklärte Andrij Jusow, Sprecher des ukrainischen Militärgeheimdienstes (HUR) gegenüber der „Ukrajinska Prawda“. Russland dagegen habe schon öfter Angriffe unter falscher Flagge durchgeführt, sagte er.

„Immer wieder Angriffe unter falscher Flagge“
„Der Aggressorstaat hat einmal mehr die Sicherheit dieser Nuklearanlage, von Zivilisten und der Umwelt in ganz Europa gefährdet. Russische Angriffe, einschließlich Operationen unter falscher Flagge, auf das Gebiet des ukrainischen Kernkraftwerkes sind die kriminellen und bekannten Taktiken, auf die die Besatzer immer wieder zurückgreifen“, so Jusow.

Er gab den Invasoren aber nicht direkt die Schuld an den Drohnenattacken. In der Vergangenheit haben sich Russland und die Ukraine schon öfters gegenseitig beschuldigt, die Anlage beschossen zu haben.

Der HUR-Sprecher erinnerte auch daran, dass die Russen das AKW mit Soldaten besetzt halten, dort Waffen lagern und Einrichtungen der Anlage vermint haben. Er forderte Russland auf, seine Truppen abzuziehen: „Nur so kann die Ukraine die Kontrolle über dieses wichtige Nuklearkraftwerk wiedererlangen und alle notwendigen internationalen Standards einhalten.“

Andrij Jusow, Sprecher des ukrainischen Militärgeheimdienstes (Archivbild) (Bild: gur.gov.ua)
Andrij Jusow, Sprecher des ukrainischen Militärgeheimdienstes (Archivbild)

IAEA: Drei Volltreffer, aber Strahlung normal
Die IAEA bestätigte am Sonntag „drei Volltreffer“ auf das besetzte Atomkraftwerk nahe der Front. Eine Drohne sei dabei auf der Kuppel eines Kraftwerksblocks explodiert, habe aber keinen Schaden angerichtet. Die Strahlung an den sechs Reaktoren sei normal.

Nach Angaben der von Russland eingesetzten AKW-Verwaltung beschädigte eine weitere Drohne einen LKW in der Nähe der Kantine des Kraftwerks. Demnach wurden bei dem Beschuss drei Mitarbeiter verletzt. IAEA-Chef Rafael Grossi warnte die Konfliktparteien am Sonntagabend eindringlich davor, Nuklearanlagen anzugreifen.

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