Justizministerin Alma Zadić, Familienministerin Susanne Raab, Jugendstaatssekretärin Claudia Plakolm und Sozialminister Johannes Rauch präsentieren am Montag die erste bundesweite, zwei Millionen schwere Kinderschutz-Kampagne „Nein zu Gewalt“.
Ansprechen will man einerseits die Betroffenen, andererseits aber auch Erwachsene. Justizministerin Alma Zadić (Grüne) verwies auf die drei Säulen Prävention, Hilfe und Sanktionen für die Täter. Man wolle Erwachsene für Anzeichen von Gewalt sensibilisieren und Kindern und Jugendlichen die Botschaft vermitteln: „Niemand darf euch wehtun, Gewalt ist niemals rechtfertigbar.“
„Schauen wir in Zukunft stärker hin“
„Gewalt kann jedes Kind betreffen und uns überall begegnen – in der Familie, in der Öffentlichkeit, im Verein oder in der Schule. Kinderschutz geht uns alle an. Deshalb: Schauen wir in Zukunft stärker hin, wenn Kinder und Jugendliche ihr Verhalten ändern. Fragen wir öfter nach, wenn wir Gewalt vermuten. Hören wir Kindern und Jugendlichen besser zu. Und nehmen wir sie ernst, wenn sie sich uns anvertrauen.“
Familienministerin Susanne Raab (ÖVP) hatte ebenfalls eine Botschaft parat: „Kinder sind das Wertvollste, das wir in unserer Gesellschaft haben. Es ist unsere Verpflichtung, sie vor Gewalt und Missbrauch zu schützen. Ihr seid nicht allein und ihr habt Ansprechstellen überall in eurer Nähe.“
Das stärkste Mittel der Täter ist die Scham der Missbrauchten. Das einzige Mittel dagegen ist das Wissen von Betroffenen.
Jugendstaatssekretärin Claudia Plakolm
Die Betroffenen stärken will auch Jugendstaatssekretärin Claudia Plakolm (ÖVP): „Das stärkste Mittel der Täter ist die Scham der Missbrauchten. Das einzige Mittel dagegen ist das Wissen von Betroffenen. Diese Kinderschutz-Kampagne soll bei Kindern und Jugendlichen das Wissen und Bewusstsein stärken, dass Übergriffe weder normal noch okay sind und zeigen, wo sie Hilfe bekommen.“
Unter Gewalt an Kindern versteht eine überwiegende Mehrheit körperliche Gewaltanwendung, jedoch gibt es eine Vielzahl weiterer Formen von Gewalt. Laut Statistik wurden im Jahr 2022 rund 19.000 Anzeigen erstattet, weil Kinder in irgendeiner Form Opfer von Gewalt wurden (körperliche Gewalt, sexuelle Gewalt, Freiheitsentzug etc.).
Informationen von Kinderschutzeinrichtungen zufolge sind jedoch Mobbing und psychische Gewalt in der Schule oder online die häufigste Gewalterfahrung, von denen Kinder und Jugendliche berichten. Gefolgt von psychischer und körperlicher Gewalt in der Familie, wozu auch die miterlebte Gewalt gegen enge Bezugspersonen des Kindes – wie etwa die Mutter – gezählt wird.
Um Kinder und Jugendliche besser vor Gewalt zu schützen, soll die Öffentlichkeit im Zuge der von der Bundesregierung initiierten Kampagne „Nein zu Gewalt“ daher auch für die verschiedenen Ausprägungen von Gewalt sensibilisiert und das Bewusstsein von Kindern und Jugendlichen für ihre Rechte gestärkt werden.
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