Brettfall-Baustelle

„Tage mit Chaos werden leider nicht ausbleiben“

Tirol
09.04.2024 12:00

Tag eins der Brettfall-Megabaustelle: Seit Montag um 8 Uhr ist der Tunnel ins Tal nur mehr einspurig befahrbar. Vorerst blieb ein Verkehrschaos im vorderen Zillertal aus, doch die echten Härtetests für das Verkehrskonzept werden erst folgen.

Die meisten der 50.000 Gästebetten im Zillertal leer, fast alle Bergbahnen geschlossen, kaum Ausflugsverkehr an diesem „normalen“ Montag – unter günstigen Vorzeichen startete am Montag die dreijährige Sanierung des Brettfalltunnels bei Strass im Zillertal.

Talauswärts durch den Ort
Wie berichtet läuft die erste Phase nun bis 21. Juni: Taleinwärts rollt der Verkehr weiter durch die 1336 Meter lange Röhre, talauswärts geht es über die Rotholzer Straße und durch das Ortsgebiet bis zum Kreisverkehr, wo die Einbindung in die Tiroler Bundesstraße (B171) erfolgt.

Hinweis auf die Mega-Baustelle im vorderen Zillertal. (Bild: zoom.tirol, Krone KREATIV)
Hinweis auf die Mega-Baustelle im vorderen Zillertal.
Die Ableitung vor dem Tunnel ist seit Montag aktiv. (Bild: ZOOM.TIROL, Krone KREATIV)
Die Ableitung vor dem Tunnel ist seit Montag aktiv.

Am Tag eins begann die Einspurigkeit erst gegen 8 Uhr, der Frühverkehr war da schon fast vorbei und zu kurzen Staus kam es nur, wenn sich beim Bahnhof Strass die Schranken der Zillertalbahn senkten.

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Der Brettfalltunnel sorgt seit 30 Jahren für Ruhe im Ort, jetzt müssen wir drei harte Jahre halt einfach in Kauf nehmen.

(Bild: Birbaumer Christof)

Karl Eberharter, Bürgermeister von Strass

Tourismus wird Problem verschärfen
Spannend wird es im Mai, wenn der Tourismus wieder anspringt und die verlängerten Wochenenden den Ausflugsverkehr ankurbeln: „Es gab rund zehn Sitzungen mit Land und Strabag rund um das Verkehrskonzept“, ist Bürgermeister Karl Eberharter optimistisch. Er predigt seinen Gemeindebürgern schon seit Monaten: „Der Brettfalltunnel sorgt seit 30 Jahren für Ruhe im Ort, jetzt müssen wir drei harte Jahre halt einfach in Kauf nehmen.“

Verkehrseinweiserin Esra, im Bild mit Chef Armin, hat vorerst alles im Griff. (Bild: zoom.tirol)
Verkehrseinweiserin Esra, im Bild mit Chef Armin, hat vorerst alles im Griff.

Schauplatz Ortsteil Astholz: Dorftaxi-Chauffeur Toni Ringler holt Hilda Jäger ab, die einen Altersheim-Besuch machen will. „Die nächste Zeit werde ich im Ort wohl öfter Schleichwege nutzen“, schmunzelt Toni. Generell verhindern aber Fahrverbote den Ausweichverkehr im Tal (bei Schlitters, Fügen und Hart).

Anrainer Markus aus Astholz fährt – wann immer möglich – mit dem Rad zur Arbeit in Rotholz und ergänzt: „Mehr als bisher kaufen wir nun seltener ein, aber größere Mengen. Die Tage mit Chaos werden nicht ausbleiben.“

Der Tunnel ist nun elf Wochen nur einspurig befahrbar. (Bild: ZOOM.TIROL, Krone KREATIV)
Der Tunnel ist nun elf Wochen nur einspurig befahrbar.

Vier Verkehrsposten bis Freitag, dann wird geprüft
Bei der Einfahrt von Astholz in die Umleitungsroute ist einer von insgesamt vier Verkehrsposten stationiert. „Bei Staus stoppe ich den Verkehr, damit Anrainern die Zu- und Abfahrt überhaupt möglich ist“, erklärt Esra mit der Kelle in der Hand. Ihr Chef Armin Hartweger ergänzt: „Vorerst bis Freitag sind vier meiner Mitarbeiter an neuralgischen Stellen eingeteilt. Dann wird geprüft, wie sich diese Lösung bewährt hat.“

Weitere Tiroler Tunnel müssen gesperrt werden 
Am 15. April startet die zweite Sperre des Arlbergtunnels, die Asfinag führt die notwendige Sanierung der knapp 50 Jahre alten Betonfahrbahn weiter. Bis November ist wieder eine regionale Umleitung über den Arlbergpass geplant.  Aufgrund von Reinigungs- und Instandhaltungsarbeiten ist auch der Lermooser Tunnel seit Montag und bis Freitag 8 Uhr gesperrt, ergänzend dann am Montag ganztags. Die Umleitung erfolgt über das Ehrwalder Becken.

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