Nach Cover-Verbot

Papst Benedikt XVI. zieht Klage gegen “Titanic” zurück

Ausland
30.08.2012 17:16
Überraschende Wende in der Auseinandersetzung zwischen dem deutschen Satiremagazin "Titanic" und Papst Benedikt XVI.: Einen Tag vor dem Prozess um das Verbot eines umstrittenen Titelbildes (Bild links) zog die katholische Kirche am Donnerstag die einstweilige Verfügung gegen das Magazin zurück. "Titanic"-Chefredakteur Leo Fischer zeigte sich in einer Stellungnahme erfreut über die Entscheidung.

"Nach eingehenden Beratungen ist der Heilige Stuhl zur Entscheidung gelangt, eine Rücknahme des Antrags auf einstweilige Verfügung gegen den Titanic-Verlag zu veranlassen", hieß es in einer offiziellen Mitteilung der Bischofskonferenz. Zugleich würden jedoch weitere rechtliche Maßnahmen geprüft, um Angriffen auf die Würde des Papstes und der katholischen Kirche wirksam zu begegnen, wurde vor künftigen Seitenhieben auf den Heiligen Stuhl gewarnt.

"Im Nachhinein Recht bekommen"
In einer ersten Stellungnahme erklärte der "Titanic"-Chefredakteur, das Magazin sehe sich in einer Tradition mit Giordano Bruno und Galileo Galilei, die alle im Nachhinein Recht bekommen hätten. "Ob das 500 Jahre oder fünf Monate gedauert hat, ist vor der Ewigkeit ohne Bedeutung", schrieb Fischer auf der Website des Magazins.

"Titanic" hatte im Juli Papst Benedikt XVI. am Cover von vorn und hinten gezeigt - einmal mit gelbem, einmal mit braunem Fleck auf der Soutane. Die Überschrift lautete mit Anspielung auf die mittlerweile als "Vatileaks" bekannte Enthüllungsaffäre im Vatikan (siehe Infobox): "Halleluja im Vatikan - Die undichte Stelle ist gefunden!"

Die katholische Kirche intervenierte daraufhin, und die Pressekammer am Hamburger Landgericht untersagte den Titel mit einer einstweiligen Verfügung. Dagegen legte das Magazin Widerspruch ein, über den am Freitag verhandelt werden sollte.

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