Der Lkw-Transit auf der Straße boomt, die aus Umweltgründen wünschenswerte Schiene hinkt hinterher. Eine „Anschubförderung“ des Landes Tirol in Höhe von 200 Euro pro Wagen soll nun die Verlagerung beschleunigen.
Der Transit auf der Straße ist auf Rekordniveau, die Schiene braucht offenbar Hilfe der öffentlichen Hand: Das Land Tirol legt nun eine „Anschubförderung“ für Unternehmen auf: Werden mehr Güter als bisher auf der Schiene transportiert, fördert das Land Tirol dies mit 200 Euro pro Einzelwagen. Gefördert wird also die „Mehrmenge“ im Vergleich zum Vorjahr.
Ich lade alle Wirtschaftstreibenden mit Standort in Tirol ein, diese Anschubförderung dazu zu nutzen, den Transport auf der Schiene auszubauen oder auch erstmalig auszuprobieren.
Wirtschafts-Landesrat Mario Gerber
Bild: HMC Hammann
Der Start- oder Endpunkt muss innerhalb Tirols liegen, Förderanträge für insgesamt maximal 15.000 Euro sind seit 1. April und noch bis 31. Oktober 2024 möglich, auch der Transport muss in dieser Zeit erfolgen.
Deutliche Energieersparnis als weiteres Argument
„Damit schaffen wir einen Verlagerungsanreiz und unterstützen die Tiroler Unternehmen, noch mehr Güter auf der Schiene zu transportieren“, sagte Wirtschafts-LR Mario Gerber. Verkehrs-LR René Zumtobel verwies darauf, dass die Verlagerung auf die Schiene am Brennerkorridor 72 Prozent Energie-Ersparnis bringe (Vergleich Güterzug und Diesel-Lkw). Jeder Schienen-Kilometer sei wertvoll.
Leichter Zuwachs im Vergleich
Im Jahr 2022 wurden an Tiroler Bahnhöfen (abseits der RoLa) 4,27 Millionen Tonnen Güter umgeschlagen, neuere Zahlen liegen noch nicht vor. Die Bahnhöfe in Tirol mit dem größten Güterumschlag waren dabei Hall, Wörgl, Jenbach, Zirl, Kirchbichl, Innsbruck (Haupt- und Westbahnhof) und Sillian. Dies entspricht einem Zuwachs gegenüber dem Jahr 2021 um +0,22 Millionen Tonnen. Langfristiges Ziel ist es, auch regional die Gesamtmenge der auf der Schiene transportierten Güter deutlich zu erhöhen.
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