Der Handwerkerbonus soll den Betrieben auf die Sprünge helfen. Ein Drittel der Österreicher plant laut einer neuen Studie, den Bonus zu nutzen. Jeder Zweite will sogar Investitionen vorziehen. Ohne Bonus wollen die meisten hingegen lieber selbst oder mit Freunden Hand anlegen oder „Pfuscher“ die Arbeit machen lassen.
Das Gewerbe und Handwerk hat im vierten Quartal seinen vierten realen Rückgang in Folge verzeichnet. „Es liegt noch ein langer Weg Richtung Normalität vor uns. Aber die Kurve der Erwartungen zeigt nach oben“, so Renate Scheichelbauer-Schuster, Obfrau in der WKO.
Am meisten belasten die Betriebe teure Rohstoffe, hohe Steuern und Preissteigerungen bei Energie. Nur eine Minderheit der Betriebe rechnet für das laufende Quartal mit besseren Umsätzen, 30 Prozent rechnen sogar mit Rückgängen.
Helfen soll eine Maßnahme der Regierung, denn vom nun eingeführten Handerwerkerbonus verspricht sich die Branche Impulse. 20 Prozent von den Kosten für einen Handwerker werden ersetzt, ab einem Betrag von 500 Euro bis maximal 10.000 Euro. Das gilt rückwirkend am März, bis zu 2000 Euro werden also gefördert. Wichtig: Es geht dabei nur um die Arbeitszeit, für Materialkosten gilt der Bonus nicht. Heuer und nächstes Jahr stehen dafür in Summe 300 Millionen Euro von der Regierung zur Verfügung.
Am häufigsten denken Bewohner an diverse Renovierungsarbeiten. Hoch im Kurs stehen laut Market Institut Maler- und Anstricharbeiten, Sanitär-Installationen sowie Fliesenlegen. Viele würden sogar Projekte vorziehen oder bisher Ungeplantes umsetzen, jeder Zweite hat das laut Market-Umfrage vor. Aber auch (kleinere) Reparaturen im Haus können darunter fallen.
Ohne Handwerkerbonus mehr „Pfusch“
„Die Maßnahme finanziert sich selbst“, ist Scheichelbauer-Schuster überzeugt, da so mehr Ausgaben in diese Richtung fließen. Außerdem helfe es gegen den Pfusch. Laut der Umfrage gibt die Mehrheit an, ohne Bonus keine Firma zu engagieren, nur 37 Prozent würden professionelle Handwerker heranziehen. Knapp ein Fünftel würde hingegen selbst Hand anlegen, ein Viertel Freunde um Hilfe bitten und 12 Prozent würden lieber in einen „Pfuscher“ investieren, bei den unter 30-jährigen wollen 20 Prozent einen Handwerker „schwarz“ bezahlen.
Auch wenn die Schwarzarbeit da und dort mitunter trotz Handwerkerbonus günstiger ausfallen kann, sind 43 Prozent der Österreicher überzeugt, dass der Bonus gegen Schwarzarbeit hilft. „Es ist ein klarer Anreiz, professionelle, verlässliche Handwerker zu beschäftigen“, so Scheichelbauer-Schuster.
Neben dem Handwerkerbonus ist auch der schon länger eingeführte Reparaturbonus gefragt. Er ersetzt sogar 50 Prozent der Reparaturkosten, maximal 200 Euro bekommt man ersetzt. Dadurch werden deutlich mehr Elektrogeräte repariert – und das nur mit offizieller Rechnung, denn sonst fließt der Bonus nicht. Über 900.000 mal wurde er bereits ausgezahlt.
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