Stadt Salzburg

2023 wurden nur 51 leistbare Wohnungen gebaut

Salzburg
09.04.2024 19:00

Ein Jammer! Trotz 150.000 Einwohnern wurden im Vorjahr nur Handvoll geförderter Einheiten übergeben. Diese mickrige Quote zeigt, dass auch diese Art Wohnbau eingebrochen ist. Dem Verband der Gemeinnützigen sind die Hände gebunden.

Extrem hohe Mieten, kaum verfügbares Bauland, astronomische Grundstückspreise, zudem hohe Zinsen und verschärfte Vergaberichtlinien für Kreditnehmer. Das ach so traurige Lied von der Wohnungsproblematik in Salzburg ist eine alte Leier. Es dürfte leider auch so schnell nicht wieder verstummen.

(Bild: stock.adobe.com, Krone KREATIV)

Grund zu dieser Annahme sind ernüchternde Zahlen der Gemeinnützigen Bauvereinigungen (GBV) der Landesgruppe Salzburg. Der Verband aller gemeinnützigen Wohnbauträger von Gswb bis hin zu Heimat Österreich präsentierte gestern einen Baubericht über 2023. Der besagt, dass im gesamten Bundesland nur 582 geförderte Wohnungen übergeben worden sind. Immerhin: Im aktuellen Jahr sollten es mit knapp über 700 etwas mehr sein.

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Bei Grundstückspreisen von 1000 Euro aufwärts je Quadratmeter in der Stadt sind wir gar nicht mehr in der Lage, geförderte Wohnungen zu errichten.

Wilhelm Fenninger, Obmann-Stellvertreter Gemeinnützige Bauvereinigung Salzburg

Beim genauen Blick auf die Statistik tun sich Abgründe auf. Abgründe, die unterstreichen, wie schlimm die Lage speziell in Ballungsräumen, vor allem in der Stadt Salzburg für weniger Wohlhabende ist. Mickrige 51 Wohnungen – 45 Miet- und sechs Mietkaufwohnungen – wurden 2023 in der Mozartstadt übergeben. Dort, wo Wohnraum am dringendsten gebraucht wird, ist der Bau von leistbarem Wohnraum zum Erliegen gekommen. „Ja, bei der Neubauquote belegen wir in Österreich nicht die vorderen Plätze“, sagt mit Stephan Gröger der Obmann der GBV-Landesgruppe.

Läppische 51 Schlüsselübergaben hat es in der Stadt 2023 gegeben - im viel kleineren Lungau waren es eben so viel. (Bild: GEORG HOCHMUTH)
Läppische 51 Schlüsselübergaben hat es in der Stadt 2023 gegeben - im viel kleineren Lungau waren es eben so viel.

Finden von Grundstücken habe oberste Priorität
Nur zur Einordnung: Mit 70.000 Wohnungen zeichnet die GBV für rund ein Drittel aller Salzburger Haushalte verantwortlich. Wenn wie im Beispiel vorhin bei 150.000 Einwohnern in der Stadt Salzburg pro Jahr nur rund 50 neue geförderte Wohnungen auf den Markt kommen, deckt das nicht annäherend den Bedarf. Die Folge: Die Wohnungsnot verschärft sich.

Dass zu wenig gebaut wird, dass zu wenig gebaut werden kann, hat viele Gründe. Ein Wesentlicher: „Wir finden in der Stadt Salzburg keine für uns leistbaren Grundstücke“, erklärt Gröger und fordert die neue Stadtpolitik auf, „das neue Räumliche Entwicklungskonzept (REK, Anm.) so schnell wie möglich auf den Weg zu bringen.“

„Markt für Wohnungen im Eigentum eingebrochen“
Gröger rechnet auch vor, wo das Problem mit den Grundstücken liegt. Für den Quadratmeter Bauland dürfe man 350 bis maximal 400 Euro bezahlen, damit man mit Nebenkosten nicht über 700 Euro und somit den förderbaren Bereich hinausrutscht. Allerdings: In der Stadt Salzburg werden in manchen Top-Bezirken wie Aigen oder Gneis schon seit Jahren teils Preise über 2000 Euro je Quadratmeter verlangt. Geförderter Wohnbau ist dort sowieso, aber auch anderswo, kaum bis nicht realisierbar. „Und zu den Grundkosten kommen ja noch die Brutto-Baukosten: Die belaufen sich auch längst auf 4800 bis 5000 Euro je Quadratmeter.“

Eine direkte Folge: „Auch der Markt für Eigentumswohnungen ist eingebrochen“, analysiert GBV-Obmann-Stellvertreter Wilhelm Fenninger.

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