Der in Spanien der Korruption und der sexuellen Aggression beschuldigte frühere Fußball-Verbandschef Luis Rubiales muss am 29. April vor Gericht aussagen.
Die in der Korruptionssache zuständige Richterin habe Rubiales am Gericht in Majadahonda bei Madrid vorgeladen, teilte die spanische Justiz am Dienstag mit. Rubiales wird dann wohl über Verträge befragt werden, die vom Verband RFEF während seiner fünfjährigen Präsidentschaft womöglich irregulär abgeschlossen wurden.
Die Vorwürfe der Ermittler lauten unter anderem Korruption im Geschäftsverkehr, unlautere Verwaltung und Geldwäsche. Rubiales hat alle Vorwürfe mehrfach zurückgewiesen. Er habe keine illegalen Geschäfte gemacht und auch kein Geld außerhalb Spaniens, beteuerte er zuletzt in einem Interview des TV-Senders La Sexta. Der 46-Jährige war am vorigen Mittwoch nach einem Aufenthalt in der Karibik bei seiner Rückkehr in die Heimat von der Polizei auf dem Flughafen in Madrid festgehalten und über seine Lage informiert worden.
Lange Gefängnisstrafe droht
Der Spanier war im September im Zuge des Kuss-Skandals bei der Frauen-WM 2023 in Australien, der im vorigen Sommer weltweit für Aufsehen gesorgt hatte, als RFEF-Chef zurückgetreten. Er wurde anschließend unter anderem vom Weltverband FIFA für drei Jahre gesperrt. Der damalige Funktionär hatte bei der Siegerehrung nach dem gewonnenen WM-Titel die Spielerin Jennifer Hermoso (33) auf den Mund geküsst. Die Stürmerin widersprach der Aussage von Rubiales, der Kuss sei einvernehmlich erfolgt, und erstattete Anzeige.
Zu den möglicherweise irregulären Verträgen des RFEF gehört die Vergabe der Austragung des spanischen Supercups an Saudi-Arabien, die Rubiales zusammen mit dem früheren Barcelona-Profi und heutigen Geschäftsmann Gerard Piqué eingefädelt hatte. Bei jüngsten Ermittlungen wurden auch Verbandsbüros durchsucht und mehrere Menschen festgenommen. Rubiales drohen in dieser Sache und auch im Strafverfahren wegen der Kuss-Affäre mehrjährige Gefängnisstrafen.
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