Josef „Joe“ Kalina – Meinungsforscher, Werbeprofi, Kommunikationsguru. Sein guter Draht zu Politik, Behörden und Wirtschaft machte den 66-Jährigen jetzt offenbar zum Ziel von Cyber-Kriminellen. Die Server seiner Wiener PR-Agentur UNIQUE Relations wurden gehackt – 49,47 Gigabyte an Daten gestohlen, der Tausendsassa erpresst.
Bei den Angreifern soll es sich um die Gruppierung „Qilin“ handeln, die ihre Software meist vermieten, um Netzwerke mit lukrativen Datensätzen zu plündern. Im aktuellen Fall wurde im Darknet bereits am 5. November 2023 die „erfolgreiche Attacke“ auf Kalinas Firma vermeldet.
Mitarbeiter schlug frühmorgens Alarm
„Wir haben die Sache schnell in den Griff bekommen“, beteuert Josef Kalina im Gespräch mit der „Krone“, nachdem ein Mitarbeiter frühmorgens auf keinerlei Dokumente und Laufwerke zugreifen konnte und Alarm geschlagen hatte. „Wir haben das unverzüglich Polizei und Datenschutzbehörde gemeldet und einen Cyber-Spezialisten hinzugezogen.“
Fakt ist, die virtuellen Eindringlinge forderten Lösegeld vom Wiener Unternehmer, genauer gesagt Bitcoins, um die – auch politisch brisanten – Unterlagen nicht an den Höchstbieter weiterzuverscherbeln. Bezahlt wurde aber nichts, sagt Kalina. „Wir machen tägliche System-Back-ups und konnten weitere Angriffe abwehren. Damit wurde auch nichts veröffentlicht, das in irgendeiner Form kompromittierend wäre.“
Wir haben kein „Lösegeld“ bezahlt. Und es wurde nichts veröffentlicht, das kompromittierend wäre.
Josef Kalina, Unternehmer und renommierter Meinungsforscher
„Diese Bombardements sind flächendeckend“
Dass es sich um eine gezielte Cyber-Attacke handelt, glaubt Kalina nicht. „Dahinter steckt eine Organisation. Hier geht es um flächendeckende Bombardements.“
Der heimische Sicherheitsexperte Cornelius Granig verweist indes darauf, dass gerade im Superwahljahr 2024 die Gefahr besonders groß ist, dass Cyber-Angriffe bei Kriminellen bestellt werden, und mahnt: „Verschlüsseln Sie Ihre sensiblen Daten und verstärken Sie die Sicherheitsvorkehrungen, damit Kriminelle die Daten nicht missbräuchlich verwenden.“
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