Die Wiener Neustädter Ostumfahrung soll über fruchtbares Ackerland führen. Sieben Bauern wollen ihr Land dafür nicht hergeben. Ihnen flatterten jetzt die Enteignungsbescheide ins Haus. Aktivisten pflanzen derweil knackiges Gemüse auf den umkämpften Feldern.
„Knoblauch, Salat und Karotten wachsen bereits“, berichtet Robin. Er werkt mit anderen Straßenbau-Gegnern in einem Folientunnel auf einem Feld bei Lichtenwörth. Genau dort soll die Trasse für die Wiener Neustädter Ostumfahrung verlaufen.
Asphalt statt Nahrung?
Sieben Landwirte wehren sich gegen die Straße über ihre Äcker. Bisher vergebens. Jetzt wurden ihnen die Enteignungsbescheide zugestellt. Betroffen ist auch Biobauer Hans Gribitz: „Wie kann sich die ÖVP/FPÖ-Koalition lieber für Asphalt als für Nahrung entscheiden?“
In den Enteignungsbescheiden werden die erhobenen Einwände gegen die Ostumfahrung weiterhin ignoriert.
Dr. Wolfram Proksch, Rechtsanwalt
Bild: Plattform Vernunft statt Ostumfahrung
Kampf gegen Enteignung
Wolfram Proksch, Anwalt der Landwirte, führt ins Treffen, dass „das vermeintliche öffentliche Interesse an dem über 50 Jahre alten Straßenprojekt nie umfassend geprüft wurde“. Er kündigt an, die Enteignungsbescheide zu bekämpfen: „Notfalls bis zum Verfassungsgerichtshof!“
Schneller zum Spital
Seitens der Stadt wird argumentiert, die Umfahrung steigere die Lebensqualität in Wiener Neustadt, weil bisherige Hauptverkehrsachsen entlastet würden, und ermögliche zudem schnellere Rettungstransporte zum künftigen Spital.
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