„Krone“-Kommentar

Importe: Böse Überraschungen aus China

Kolumnen
10.04.2024 20:00

Chinas Wirtschaftswunder ist in heftige Turbulenzen geraten. Die Ursachen sind vielfältig und hausgemacht – mit der Folge, dass der Konsum eingebrochen ist. China als Motor der Weltkonjunktur ist der Dampf ausgegangen.

Der Markt schrumpft. Das spüren dort die Importeure, besonders die deutsche Autoindustrie.

Was tut die Regierung? Sie setzt alles auf den Export, damit wenigstens die Produktion läuft. Allein durch die Deflation sind Chinas Exportprodukte um acht Prozent billiger geworden.

Mehr noch: Peking verschärft die gezielten Subventionen für Branchen, damit sie die ausländische Konkurrenz ruinieren. Die Importe aus China werden unschlagbar billig, falls die EU nichts unternimmt.

Russland als Waffenkäufer und Rohstofflager
So geschehen schon in der Solarzellenproduktion und demnächst auf dem E-Auto-Markt. Neun der zehn größten Solarzellenfirmen der Welt stehen in China, sieben von zehn Windräderherstellern, sechs von zehn Batterieherstellern.

Diese Strategie hängt mit der Großmachtpolitik der Führung um Xi Jinping zusammen, war und ist doch schon die neue Seidenstraße ein Vehikel der nationalen Einflussausweitung. Das Reich der Mitte hat heute mit fast allen seinen Nachbarn zu Land und zu Wasser Probleme. Russland wird als Waffenkäufer und Rohstofflager geschätzt, mehr nicht.

Ein Autor hat einmal gemeint: Seien wir froh, dass China prosperiert. Ein scheiterndes China wäre der Albtraum der Welt.

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