Seit Jahren nutzen Sportler Fitnesstracker, um ihre Herz-Kreislaufbeanspruchung während des Trainings zu kontrollieren. Nun kaufen auch zunehmend Kranke und gesunde Nichtsportlern solche Smartwatches, damit sie ihre Herz-Kreislaufleistung überwachen können. Neu am Markt sind Smartwatches, die Blutdruck messen.
Zunehmend legen sich auch, gesunde wie kranke, Nichtsportler Smartwatches zu, um ihre Herz-Kreislauf-Leistung zu überwachen. Seit diese kleinen technischen Wunder zusätzlich zum Puls und zur Trainingsstrecke ebenfalls EKG, Sauerstoffsättigung, Schlafgewohnheiten, Temperatur sowie Blutdruck messen und dokumentieren, werden vage medizinische Vermutungen durch viele konkrete Selbstmessungen ersetzt.
Viele Werte sind präziser
Neu am Markt sind Smartwatches, die täglich vielfach Blutdruckparameter messen. Das beschreibt eine Hypertonie viel präziser als wenige Werte. Der Vorgang muss überdies nicht aktiv ausgelöst werden. Stress während der Blutdruckmessung fällt weg.
Messungen nicht direkt vergleichbar
Das Dilemma: Die Messungen sind nicht 1:1 vergleichbar. Manschettenmessungen bewerten Hörphänomene oder errechnen aus den Druckschwankungen die Blutdrücke. Jene auf der Uhr bewerten und berechnen optisch abgetastete Druckkurven unter Berücksichtigung weiterer, zum Teil unbekannter, Annahmen. Außerdem sind Blutdruckeinzelmessungen, unabhängig von der benützten Methode, schlecht wiederholbar. Ein Vergleich von nicht absolut gleichen Einzelmessungen sagt daher wenig. Zur Einschätzung der Übereinstimmung müssen die Verteilungen vieler Werte verglichen werden.
Wertvolle Ergänzung zur klassischen Messung
Deshalb sollte man die Smartwatch nicht als Alternative, sondern als wertvolle Ergänzung zur Manschettenmessung einsetzen: Dabei bleibt die konventionelle Manschettenmessung der Vergleichsstandard. Die Werte werden mittels App (z.B.: „Blutdruck-sms“, im Appstore erhältlich), die den Mittelwert berechnet, dokumentiert. Die Blutdruckuhr mit der manschettenlosen Messung wird zusätzlich installiert und misst fortlaufend.
Die Mittelwerte von zumindest 30 Manschettenmessungen und der Mittelwert der manschettenlosen Messungen aus dem gleichen Zeitabschnitt sollen nicht mehr als 8 mmHg voneinander abweichen, wie Experten berichten. Bei größeren Differenzen sollte die Uhr-Messung zur Manschettenmessung korrigiert werden.
Frischer Wind in der Behandlung
Die zusätzliche Nutzung der manschettenlosen Messung ist eine Pionierarbeit und bei Übereinstimmung der Mittelwerte hilfreich.
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