Mit Oktober 2025 löst die junge Schwedin Fatima Hellberg, Jahrgang 1986, Karola Kraus als künstlerische Mumok-Geschäftsführerin ab.
„Geschlossen“ heißt es aktuell für das Mumok – Sanierungen bis 6. Juni. Zeit genug, für Staatssekretärin Andrea Mayer, die Neubesetzungen der künstlerischen und der wirtschaftlichen Mumok-Geschäftsführungen zu verkünden: Ab Herbst 2025 tritt Fatima Hellberg als Generaldirektorin die Nachfolge von Karola Kraus an, die nicht mehr verlängern wollte. Cornelia Lamprechter führt auch weiterhin die wirtschaftlichen Agenden – und geht damit in ihre dritte Amtsperiode des auf fünf Jahre ausgeschriebenen Postens.
Fatima Hellberg studierte Visuelle Kulturen und Kunstgeschichte an der Universität Oxford sowie Curating Contemporary Art am Royal College of Art in London. Sie hat Ausstellungen und Projekte u.a. in der Tate Modern in London, dem CCA Wattis Institute for Contemporary Arts, San Francisco, in der Malmö Konsthall und dem Museion in Bozen kuratiert.
Laut Unterlagen des Ministeriums war sie „in London als Kuratorin bei Cubitt sowie bei Electra tätig, einer Organisation für zeitgenössische Kunst mit langjährigem Engagement im Bereich Gender und Feminismus“.
2015-19 war sie Künstlerische Leiterin im Künstlerhaus Stuttgart.
Seit 2019 ist sie Direktorin des Bonner Kunstvereins.
„Zu Hellbergs bevorstehenden Projekten gehören Ausstellungen im Camden Art Centre, London, und im Haus Mödrath – Räume für Kunst, Kerpen“, hieß es.
Für die künstlerische Leitung hatten sich 17 Frauen und sieben Männer, davon 16 ausländische Staatsbürger, beworben. Mit Hellberg wurde laut Mayer eine „international bestens vernetzte, unglaublich versierte und kreative Führungspersönlichkeit“ gefunden.
Fatima Hellberg wurde 1986 in Schweden geboren, ist Kuratorin und seit 2019 Direktorin des Bonner Kunstvereins. Museum hat sie keines geleitet. Sie möchte das Mumok zu einem „lebendigen Museum“ machen und dafür „neue Narrative und Verbindungen schaffen“ sowie „Großzügigkeit, Offenheit und Wärme gegenüber dem Publikum ausstrahlen“.
Kommentar: Schöne Visionen werden hoffentlich wahr …
Jung, weiblich, international waren wohl die Vorgaben der Politik. Fatima Hellberg passt perfekt dazu. Sie hinterließ bei ihrer Vorstellung einen sympathischen, offenen Eindruck. Nach dem Kuratieren von Ausstellungen und der Leitung eines Kunstvereins folgt jetzt der mutige Sprung der noch nicht Vierzigjährigen an die Spitze von Österreichs großem Museum der Moderne. Viel hat sie offenbar vor: Schlagworte wie „Brückenbauen“, „Lifeness“, „Öffnung“, „Offenheit“ „Wärme“ tanzten durch die Luft ihrer herzlich, aber nebulos vorgetragenen Vorstellungen. Wie gut sie die Mumok-Sammlung kennt, war dabei nicht zu erfahren. Und Direktorin sein ist dann doch weit mehr, als Ausstellungen zu kuratieren. Möge sie ihre Visionen auf den Boden einer Museumsrealität bringen!
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