Mit 76 Jahren

Berühmt durch Mordprozess: O.J. Simpson gestorben

Society International
11.04.2024 16:49

O.J. Simpson, der einstige Football-Star, der später auch in Hollywood Karriere machte, ist im Alter von 76 Jahren gestorben. Weltweite Bekanntheit erlangte Simpson aber besonders durch den Prozess nach der Ermordung seiner Ex-Frau und deren Bekannten, bei dem er trotz einiger stichhaltiger Beweise freigesprochen wurde. 

Simpson erlag am 10. April im Kreise seiner Familie einer Krebserkrankung, wie die Angehörigen auf Twitter (X) mitteilten. Man ersuche um Privatsphäre. 

Orenthal James Simpson wurde 1947 in San Francisco geboren, bereits in der Schule fiel sein sportliches Talent auf. Als Profi-Footballer startete er seine Karriere in New York, aus seiner ersten Ehe mit Marguerite L. Whitley stammten drei Kinder, eine Tochter ertrank allerdings mit sieben Jahren im Pool der Familie. 

Kurz nach der Scheidung zog sich Simpson aus dem aktiven Sport zurück, arbeitete als Kommentator und Werbetestimonial. Er spielte in einigen Hollywood-Produktionen mit, seine bekannteste Rolle war wohl die des Detective Nordberg in den „Nackte Kanone“-Filmen mit Leslie Nielsen. 

Im Jahr 1985 heiratete Simpson Nicole Brown, aus dieser Ehe stammten zwei Kinder. Simpson soll während der Ehe sehr eifersüchtig gewesen sein, auch berichtete Brown, er habe sie mehrfach geschlagen. 1989 wurde O.J. Simpson wegen Misshandlung seiner Ehefrau zu Sozialdienst sowie einer Geld- und außerdem einer zweijährigen Bewährungsstrafe verurteilt – drei Jahre später wurde die Ehe geschieden. 

Aufsehenerregender Mordprozess
In der Nacht auf den 13. Juni 1994 wurden die Leiche von Nicole Brown und ihres Bekannten Ronald Goldman gefunden. Die beiden Opfer wurden mit zahlreichen Messerstichen ermordet. Simpson galt als Hauptverdächtiger, floh vor der Polizei. Die Verfolgungsjagd wurde live im US-Fernsehen übertragen, auch der darauffolgende Prozess erfuhr massive mediale Aufmerksamkeit.

Simpson und die berüchtigten Handschuhe, die wohl letzten Endes zu seinem Freispruch führten. (Bild: AFP)
Simpson und die berüchtigten Handschuhe, die wohl letzten Endes zu seinem Freispruch führten.
(Bild: AFP)

Obwohl die Beweislage teils erdrückend wirkte, wurde Simpson im Oktober von der zwölfköpfigen Jury freigesprochen. Ein Freispruch durch eine Jury in einem US-Strafverfahren ist endgültig und sofort rechtskräftig. Die Staatsanwaltschaft hat keine Berufungsmöglichkeit. Ausschlaggebend dürfte die damals noch zu geringe Einschätzung von DNA-Spuren als Beweismittel gewesen sein.

Die Sache mit dem Handschuh
Auch die zu diesem Zeitpunkt wieder aufgeflammten Rassenkonflikte ermöglichten es Simpsons Anwalt, verschiedene einseitig ermittelte Fakten als eine Art Verschwörung gegen seinen Mandanten darzustellen, was er insbesondere anhand rassistischer Äußerungen des Hauptermittlers belegte. Entscheidender Auslöser für den Freispruch dürfte sodann ein blutiger Handschuh gewesen sein, der von den ermittelnden Polizeibehörden als Täterkleidung benannt wurde, Simpson aber bei der Anprobe im Gerichtssaal nicht passte.

2008 wurde O.J. Simpson allerdings des bewaffneten Raubüberfalls und der Geiselnahme für schuldig befunden und zu einer 33-jährigen Haftstrafe verurteilt, mit Entlassungsmöglichkeit nach frühestens neun Jahren. Nach diesen neun Jahren wurde er am 1. Oktober 2017 auf Bewährung aus der Haft entlassen, lebte anschließend bis zu seinem Tod in Las Vegas. Der Vorwurf, dass er seine Ex-Frau ermordet habe, blieb jedoch stets im Raum und wurde auch sowohl satirisch als auch in diversen anderen Kunstformen der Popkultur häufig aufgewärmt.

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(Bild: kmm)



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