Bernd Trübswasser hat seinen Kindheitstraum verwirklicht: Mit 45 Jahren bringt der Grazer die ersten drei Hefte seiner Comic-Serie „Link Fighters“ auf den Markt. Vier Jahre lang hat er unermüdlich daran gearbeitet – die Kraft dafür hat er aus einer weiteren Leidenschaft gewonnen.
Scharf sehen wie ein Adler oder stark sein wie ein Bär: Kräfte, von denen Kinder träumen, werden in Bernd Trübswassers Comics Realität. „Die Geschichte handelt von zwei Brüdern, einer elf und einer 17, die unbedingt Link Fighters werden wollen“, erzählt der Grazer. „Link Fighters“, das sind Kämpfer, die spezielle Fähigkeiten von Tieren annehmen können. Weil der Vater der beiden Burschen im Kampf um den Weltmeistertitel gestorben war, wollen sie nun in seine Fußstapfen treten.
Ganze vier Jahre hat der 45-Jährige in seinem Zimmer gezeichnet und geschrieben, um nun mit drei von 24 Bänden an die Öffentlichkeit zu treten. Damit erfüllt er sich einen langersehnten Wunsch: „Als Kind habe ich schon Comics gezeichnet. Ich war ein großer Fan von Garfield, Lucky Luke, Asterix und Batman – ich wollte das unbedingt auch können.“
Trübswasser kramt in seinem Büroschrank und holt ein lose zusammengebundenes Heft hervor. Darauf verschmierte Bleistiftzeichnungen des Comic-Katers Garfield, datiert aus dem Jahr 1987. Während er damals andere Zeichner imitierte, bringt er heute seine eigenen Kreationen zu Papier. Denn seine zweite große Leidenschaft sind die chinesischen Kampfkünste. „Ich habe elf Jahre lang den Shaolin Tempel in Graz geleitet, meine Schüler haben mich beim Schreiben inspiriert“, sagt Trübswasser.
Shaolin Kung-Fu als tägliche Praxis
Auch dieses Hobby nimmt bei einer Kindheitsfigur seinen Ursprung – dem Karate Kid – und bleibt bis heute bestehen. Nach einem Frühstück mit seiner Frau und ersten Zeichnungen für seine Comic-Serie rollt er täglich um 10 Uhr seine Matte aus. Eine knappe Stunde Shaolin-Praxis macht ihn körperlich und geistig fit für den Tag. „Shaolin war für mich nie wie eine Religion, sondern mehr ein Wegweiser. Mir ist vor allem der meditative Charakter wichtig.“
Um seinen Fokus auf „Link Fighters“ zu richten, hat Trübswasser seinen Brotjob als Grafiker gekündigt. „Ich bin überzeugt davon, dass es immer am meisten Sinn macht, das zu machen, was einem am Herzen liegt.“ Das Projekt neben einem 40-Stunden-Beruf zu realisieren, wäre auch kaum möglich. Täglich sitzt er bis in den Abend hinein vor Blatt und Computer, selten arbeitet er unter zehn Stunden. „Es ist nicht nur ein Wahnsinnsaufwand, sondern auch eine Geduldsübung. Immer wieder habe ich seitenweise alles verworfen“, erzählt der Grazer.
Sein großes Ziel ist es, Vollzeit und langfristig als Comic-Zeichner zu arbeiten. Die ersten drei Hefte von „Link Fighters“ gibt es nun also zu kaufen, 21 weitere sollen folgen – geeignet für alle ab elf Jahren. Anlässlich der Publikation hat er auch eine Finanzierungskampagne gestartet. Über 2700 Euro wurden von Interessierten bereits über Kickstarter gespendet. In den nächsten fünf Jahren möchte Trübswasser mit der Serie fertig werden – auch ein Karten-, ein Videospiel oder gar ein Anime denkt er an. Allesamt basierend auf seinem Kindheitstraum, stark wie ein Bär zu sein.
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