Nach kurzer schwerer Krankheit ist der Journalist, Schriftsteller, Verleger und Fotograf Michael Horowitz mit 73 Jahren gestorben. Als „Erfinder“ des Kurier-Magazins „Freizeit“, dessen Chefredakteur er 25 Jahre lang war, schrieb er österreichische Mediengeschichte.
Er war einer der Vielseitigsten, ein Alleskönner in der österreichischen Medienlandschaft, die er viele Jahrzehnte mitprägte. Als Sohn eines Theaterfotografen griff er selbst schon früh, während er Schulzeit zur Kamera. Vor allem das Wiener Kulturleben und dessen prägende Persönlichkeiten galt sein fotografisches Interesse. Das Porträt war eine seiner Lieblingsdisziplin, wie man auch anlässlich einer Ausstellung in der Wiener Albertina, die 2020 sein fotografisches Werk würdigte, erleben konnte.
Bereits 1969 begleitete er in New York die Pop-Art Künstlerin Kiki Kogelnik mit der Kamera. Seine Porträts von Größen wie Thomas Bernhard, Oskar Werner, Sir Peter Ustinov, H. C. Artmann oder Andy Warhol wurden in zahlreichen Büchern und Magazinen publiziert und in vielen Galerien gezeigt. Auch das Jüdische Museum Wien würdigte ihn mit der Schau „Horowitz. 50 Jahre Menschenbilder.“
Als Autor schrieb er über 30 Bücher, darunter Biografien über Heimito von Doderer, Egon Erwin Kisch, Karl Kraus, Leonard Bernstein sowie seiner Freunde H. C. Artmann, Otto Schenk und Helmut Qualtinger. Daneben verfasste er ebenso Drehbücher für Film und Fernsehen, darunter Dokumentationen für den ORF. Seine Beiträge für die „Presse am Sonntag“ über Dichter & Denker kam als Buch „100 Menschen, die Österreich bewegten“ heraus.
Er erhielt zahlreiche österreichische Auszeichnungen, wie das Große Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich, die Ehrenmedaille der Bundeshauptstadt Wien in Gold, das Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien sowie das Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst I. Klasse. 2014 wurde ihm für seine 25-jährige Tätigkeit als Chef der Kurier-Wochenendbeilage „Freizeit“ eine Romy überreicht.
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