Es ist ein ebenso raffiniertes wie herzloses Spiel mit den Ängsten von Pensionisten – eine Betrügerbande erbeutete jetzt bei einer Wiener Akademiker-Witwe 1,5 Millionen Euro in bar ...
Die Tricks der Betrugs-Mafia sind vielfältig. Vom Kautionsschmäh für einen angeblich verhafteten Verwandten bis hin eben zu falschen Polizisten. Der Fall einer 82-Jährigen aus dem 12. Wiener Gemeindebezirk Meidling ist selbst für erfahrene Ermittler aufgrund der Rekordbeute aber ungewöhnlich. Ein Anrufer warnte die Akademiker-Witwe, dass ihr Erspartes aufgrund eines Komplotts zwischen Bankangestellten und falschen Kriminalbeamten gegen Blüten ausgetauscht werden sollte.
Witwe löste panisch Konten auf
Panisch klapperte die betagte alleinstehende Dame daraufhin mehrere Geldinstitute in der Bundeshauptstadt ab und löste alle ihre teils über Jahrzehnte angesparten Konten auf. Insgesamt hob das Opfer rund 1,5 Millionen in Euro und Fremdwährungen ab, übergab die Bargeldsumme einem Abholer, der „alles in Sicherheit“ bringen sollte.
Anlässlich des spektakulären Kriminalfalls warnen die Ermittler nun erneut: Vertrauen sie keinen fremden Anrufern und fordern sie von angeblichen Polizisten einen Dienstausweis! Ebenso sollen Bankangestellte nochmals sensibilisiert werden, wenn – wie hier – ohne Grund plötzlich langjährige Konten aufgelöst bzw. viel Geld bar abgehoben wird.
Ermittlergruppe gegen falsche Polizisten
Gegen das kriminelle Geschäftsmodell kämpft jedenfalls seit Herbst 2022 eine eigene „Ermittlungsgruppe Falsche Polizisten“. Die erbeuteten Beträge werden immer höher. Waren es im Jahr 2021 noch sieben Millionen Euro, kletterte die Schadenssumme 2022 auf rund 15 und 2023 schon auf 20 Millionen Euro.
Bisher gab es bereits mehr als 100 Festnahmen! Auch bei jener Bande, die bei der Wiener Seniorin zuschlug, gibt es eine heiße Spur. Die Hintermänner des Spiels mit den Ängsten von Pensionisten sitzen übrigens oft in der Türkei.
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