Bereits vor neun Jahren passierte dem LASK das selbe Missgeschick mit einem Trainerwechsel, der zur Lizenz-Verweigerung führte. Trotz dieser Panne und wilden Fan-Protesten ließ sich jedoch die schwarz-weiße Mannschaft nicht beirren und schlug Salzburg dank eines Marin-Ljubicic-Triplepacks 3:1.
Geschichte ereignet sich oft zweimal – das erste Mal als Tragödie, das zweite Mal als Farce. Ähnlich verhält es sich nun beim LASK:
Mai 2015: 1 1/2 Jahre nach der Übernahme fällt die Klubführung beim Lizenzantrag in 1. Instanz durch, da nach dem Aus von Karl Daxbacher am 16. März Martin Hiden als Nachfolger bestellt wurde. Damit hatte man trotz laufenden Lizenzierungsverfahren keinen UEFA-Pro-Lizenz-Trainer mehr. Der aber ein A-Kriterium ist. Bedeutet: Ohne Pro-Lizenz-Coach kein Pickerl! Ausweg: Der heutige Weißkirchen-Coach Alfred Olzinger muss als „Strohmann“ ran.
April 2024: Neun Jahre später trennt sich LASK von Thomas Sageder und bestellt A-Lizenz-Besitzer Max Ritscher zum Interimstrainer. Mitten im Lizenzierungsprozess. Weshalb man nach einem Hinweis der Liga 36 Stunden später Ritscher gegen UEFA-Pro-Lizenz-Besitzer Thomas Darazs tauscht. Doch zu spät! Wie 2015 wird LASK in 1. Instanz die Lizenz verweigert.
Turbulente Woche!
Was zur LASK-Chaoswoche passt. In der die Eskalationsspirale Klub – Fans nach oben schnellte: Erst hatte es in Graz und Linz gegen Top-Sponsor BWT gerichtete „Waschmaschinen-Proteste“ gegeben. Auf die reagierte der Klub mit sechs Hausverboten, die teils willkürlich erfolgt sein sollen. So ist etwa auch ein Studenten betreffen, der Sonntag 1600 km weit weg vom Fan-Aktionismus war.
LASK-Stimme hörte auf
Auch dass die Hausverbote unter anderen mit „Illegaler Müllablagerung“ begründet worden sind, sorgt für böses Blut bzw. Unverständnis. Das so groß ist, dass Stadionsprecher Wolfgang Fröschl noch am Donnerstag seinen Job nach elf Jahren quittiert hat (siehe links). Und das passierte alles noch, ehe der LASK wie schon vor neun Jahren aus eigenem Verschulden erstinstanzlich bei der Lizenz durchfiel.
Es brodelt in der Szene
Fußball? Ja, der wurde auch gespielt, stand jedoch ob der geballten Portion an Pleiten, Pech und Pannen beim LASK völlig abseits. Einen Steinwurf vom Stadion entfernt, hatten sich beim Cafe Froschberg 500 Fans des inneren Kreises versammelt, einige sprachen sogar von einem provozierten Abbruch des Hits gegen Meister Salzburg. Es brodelte in der Szene, die Polizei ließ den Treff mit Videokameras aufzeichnen. Die Fans auf der schwarz-weißen Wand standen 30 Minuten vor Ankick mucksmäuschenstill auf der Tribüne, sahen Teamgoalie Lawal beim Aufwärmen zu.
Triplepack von Ljubicic
Wie angekündigt kein Support, keine Transparente, nur die paar hundert Bullen-Fans machten Wirbel. Salzburg? Dominant, aber man spürte das mangelnde Selbstvertrauen nach Cup-Out und Rapid-Remis. Als Guindo Stojkovic traf (16.), gab’s VAR-Check, Schiri Harkam zeigte auf den Punkt und Ljubicic verwandelte humorlos. Und der angeschlagene Boxer schlug nochmals zurück – wieder Ljubicic (26.), der einen Flecker-Pass verwertete. Der Bullen-Rekord von 27 Auswärtspartien ohne Pleite wackelte arg, die LASK-Fans jubelten still. Und dann versetzte Ljubicic mit seinem dritten Tor Salzburg den K. o.-Schlag (73.). Nene (84.) verkürzte, aber der Meister steckt jetzt noch tiefer in der Krise.
Georg Leblhuber
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