Die Bucklige Welt lockt viele Mountainbiker an. In Zukunft müssen die Freizeitsportler aber wohl mit dem Auto anreisen – denn das Busservice mit Fahrradanhänger ab dem Bahnhof Aspang wird eingestellt.
Als Eldorado für geländegängige Radler ist die Bucklige Welt – nomen est omen – bekannt. Die Anreise kann auch mit Öffis per Bahn bewältigt werden. Und vom Bahnhof Aspang stand an den Wochenenden ein Linienbus samt Fahrradanhänger nach St. Corona und Kirchberg am Wechsel bereit. Der Bus fährt weiterhin – doch den Spezialanhänger gibt es in Zukunft nicht mehr.
Aus für private Initiative
„Dieser spezielle Anhänger war vor drei Jahren von einer privaten Initiative angeschafft worden“, berichtet Ines Buchgeher, die Sprecherin der Wexl Arena, dem Mountainbike-Zentrum in St. Corona. Nobert Luckerbauer vom Mobilitätscenter Krumbach und Karl Morgenbesser, Chef der Wexl Arena, hatten diesen Abholservice für Mountainbiker mit dem Verkehrsverbund Ostregion (VOR) aufgezogen.
Schienenersatzverkehr ist nichts für Radler
Das ging so lange gut, bis die ÖBB vorigen Sommer Gleisbauarbeiten auf der Aspangbahnlinie starteten. „Daher gab es zwischen Wiener Neustadt und Aspang nur einen Schienenersatzverkehr mit Bussen, die aber keine Fahrräder transportierten“, schildert Buchgeher. Heuer gehen die Arbeiten weiter. Fazit: „Der Einsatz des Radanhängers ab Aspang zahlt sich nicht mehr aus, da die Mountainbiker nicht per Öffis anreichen können“, so Buchgeher.
Vertraglich geregelt
Gespräche mit der Bahn seien im bürokratischen Sand verlaufen. Ein ÖBB-Sprecher betont, die Gleisarbeiten auf der Strecke seien zwingend notwendig, die Nicht-Mitnahme von Fahrrädern im Schienenersatzverkehr jedoch mit dem VOR vertraglich abgestimmt.
Der Tourismus ist mittlerweile eine wesentliche wirtschaftliche Säule in Niederösterreich. Immerhin spült er jährlich rund zwei Milliarden Euro in die Kassen heimischer Betriebe. Das zeigt eine aktuelle Studie des Marktforschungsinstituts Manova. Untersucht wurden auch die Tourismusschwerpunkte. Und die sind eindeutig: Gesundheitstouristen machen 21 Prozent der Nächtigungen aus, Geschäftsreisende 36 Prozent und klassische Urlauber mittlerweile 43 Prozent.
Luft nach oben
Genau in diesem Segment will man in Zukunft ansetzen. Die größte Touristengruppe sind die Wanderer. Dazu zählt jeder vierte Gast im weiten Land. Es folgen Kulinarik und Kultur. 13 Prozent der Urlauber kommen wegen des Radfahrens, immerhin will jeder zweite ausländische NÖ-Tourist hier in die Pedale treten. Die Experten orten da Luft nach oben – Anreiseprobleme (siehe oben) sind da wohl eher hinderlich.
Bedeutung für Arbeitsmarkt
Dass der Tourismus ein wichtiger Arbeitgeber in allen Regionen Niederösterreichs ist, unterstreicht die Studie ebenfalls: Mehr als 42.000 Beschäftigte sind in dieser Sparte in rund 8500 Betrieben tätig.
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