Derart erschreckende Fälle häufen sich: Immer mehr Autofahrer setzen sich hinters Lenkrad, obwohl ihnen der Führerschein wegen Trunkenheit im Verkehr bereits abgenommen wurde. Diese ernüchternde Bilanz zieht die Polizei nach dem Planquadrat am Wochenende im Burgenland.
In der Nacht auf Sonntag führten 80 Beamte der Landesverkehrsabteilung und der Bezirkspolizeikommanden eine Schwerpunktkontrolle durch. 950 Autofahrer wurden angehalten, 740 Alkomat- bzw. Alkovortests durchgeführt.
Knapp zwei Promille
13 Lenker hatten zu viel „intus“, in zwei weiteren Fällen waren Drogen im Spiel. Unrühmlicher Spitzenreiter war ein 36-Jähriger im Bezirk Neusiedl am See, der mit knapp zwei Promille hinter dem Steuer saß.
Fast so viel Alkohol im Blut hatte ein Aixam-Fahrer (42) im Bezirk Güssing. Erst vor wenigen Tagen hatte er seinen abgenommenen Führerschein zurückbekommen, nun ist das Dokument schon wieder weg! Die entsprechenden Anzeigen ergingen an die Bezirksverwaltungsbehörde.
Endstation auf A3
Keinen Führerschein besitzt ein Autolenker (46) aus Ungarn, der auf der A3 gestoppt wurde. Bei ihm stellten die Beamten noch dazu 1,46 Promille Alkohol in der Atemluft fest. Prompt wurde die Weiterfahrt untersagt.
Höchst gefährlich
Mit seinem defekten Pkw an einer gefährlichen Stelle der A3 stand ein Lenker, der bereits vor einiger Zeit seinen Führerschein wegen Trunkenheit am Steuer verloren hatte. Bei der Überprüfung wurden bei ihm 1,14 Promille im Blut gemessen. Anzeige – das Prozedere geht von Neuem los.
Keine Besserung
Derartige Fälle häufen sich laut Einsatzstatistik. Mit 1,2 Promille „intus“ ist im Bezirk Oberpullendorf ein 54-jähriger Lenker ins Planquadrat geraten. Auch er konnte keinen Führerschein vorweisen, weil ihm das „rosa Papier“ schon vor vielen Wochen aufgrund desselben Delikts abgenommen worden war.
Die Auffälligkeiten bei den alkoholbeeinträchtigten Lenkern zeigen, wie wichtig die Kontrollen der Polizei sind. Nur so lässt sich das Gefährdungspotenzial für andere Verkehrsteilnehmer nachhaltig verringern.
Oberst Andreas Stipsits, Leiter der Landesverkehrsabteilung
Bild: Christian Schulter
Im Stadtgebiet Jennersdorf war der Polizei auch ein Radfahrer (52) aufgefallen, weil er fast in Schlangenlinie dahinfuhr. Der Grund: 1,8 Promille im Blut!
Mit fast 200 km/h
Der Führerschein an Ort und Stelle abgenommen wurde einem ungarischen Pkw-Lenker. Auf der Heimfahrt über die Burgenland-Autobahn raste der 23-Jährige fast 200 km/h anstatt 130. Er war mit der Laserpistole „geblitzt“ worden.
Doppelt so schnell als erlaubt war ein Autofahrer in Oberpullendorf unterwegs. Ihm droht jetzt ein Führerscheinentzugsverfahren. 461 Anzeigen wurden wegen Geschwindigkeitsüberschreitungen erstattet, weitere 102 wegen Drängelei.
Reisebus gestoppt
Die Polizei stoppte ebenso einen mit 74 Fahrgästen und zwei Lenkern besetzten Reisebus aus Montenegro auf dem Weg nach Luxemburg. Die Fahrtaufzeichnungen waren manipuliert. Lenkzeiten von 15 Stunden ohne Fahrerkarte wurden festgestellt.
Im Rahmen der Schwerpunktaktion wurden weiters 250 sonstige Anzeigen und 240 Organstrafverfügungen erstattet.
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